SEK-Einsatz wegen eines Schusses aus dem Luftgewehr. Nach dem Großeinsatz der Polizei in der Heinrich-Hauschild-Straße in Elmshorn, an dem insgesamt 60 Beamte beteiligt waren, stellt sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit.

Elmshorn. Polizeioberrat Frank Ritter, der als Revierleiter für diesen Einsatz verantwortlich war, rechtfertigt die Erstürmung der leeren Wohnung durch das Spezial-Einsatz-Kommando aus Kiel mit der "unklaren Lage" vor Ort. "Wir wussten nicht, ob noch jemand in der Wohnung ist und es zu einem Schusswechsel kommt. Wenn Gefahr besteht und nicht auszuschließen ist, dass jemand verletzt wird, gibt es die klare Anweisung, die SEK-Kräfte einzusetzen." Dafür seien diese da.

So gab es zunächst auch widersprüchliche Zeugenaussagen, erklärt Ritter. Erst hieß es, ein etwa 50 Jahre alter Mann habe vom Balkon einer Wohnung im ersten Stock geschossen. Das ließ vermuten, dass es der Wohnungsinhaber war. Darum wurde dessen Sohn (27), als er das Haus eine Stunde später verließ, nach Feststellung seiner Personalien laufen gelassen. Erst später klärte sich auf, dass der Sohn im Beisein seiner Freundin geschossen haben muss. Auch dass es ein Luftgewehr war, blieb lange unklar, so Ritter.

Mit dem Vater, aber noch nicht mit dem Sohn, hat die Polizei inzwischen gesprochen. Er kam nach Hause, als die Polizei das Türschloss reparierte. Ritter: "Was wir kaputt machen, müssen wir wieder heil machen". Dieser wusste nichts von dem Schuss. Nun wird sich der Sohn wegen des Schießens mit dem Luftgewehr zu verantworten haben. Wenn er dafür keinen Waffenschein besitzt, war es eine Straftat. Ansonsten eine Ordnungswidrigkeit, für die Bußgeld bis zu 10 000 Euro erhoben werden kann.