Vor dem Baubeginn muss noch die Ratsversammlung zustimmen. Auch der Fähranleger soll erneuert werden.

Wedel. Das Wedeler Projekt "Maritime Meile" hat eine weitere Hürde genommen. Der Planungsausschuss segnete auf seiner jüngsten Sitzung die Entwürfe zum städtebaulichen Sanierungsgebiet ab, die eine Voraussetzung für die Beantragung von Zuschüssen in Millionenhöhe sind. Nur die Linkspartei verweigerte ihre Zustimmung zu den Plänen, die eine erhebliche Aufwertung und Verbesserung von Wedels "Schokoladenseite" direkt an der Elbe zum Ziel haben. Nun muss nur noch der Rat zustimmen, dann kann mit ersten Bauten begonnen werden, die für den Schulauer Hafen und das an ihn grenzende Gelände einen Quantensprung bedeuten.

Der Tonnenhafen und diverse Häuser an Schulauer Straße, Elbstraße sowie der komplette "Ladiges Elbpark" und der Parkweg sind von der Planungsgesellschaft BIG Städtebau nach Diskussionen mit Anliegern und genauerer Prüfung aus dem bisherigen Sanierungsgebiet ausgeklammert worden. Für die Betroffenen bedeutet das, dass sie nicht zu einer finanziellen Beteiligung herangezogen werden können. Der Tonnenhafen, dessen Gelände der eine oder andere Kreative schon mal munter und ohne Zustimmung des Eigentümers mit einem Hotel versehen wollte, wurde auf Bestreben des Wasser- und Schifffahrtsamtes ausgeklammert.

Die BIG-Planer erläuterten den aktuellen Sachstand des Vorhabens, dessen Kern die Vertiefung und Verbreiterung des Schulauer Hafens ist, um ihn besser nutzen zu können. Außerdem sollen Gebäude und Freiflächen in dem Bereich saniert und die Flutschutzmauer verlegt sowie ein neuer Anlegeponton vor dem Willkomm Höft erstellt werden.

Hier traf der Ausschuss auch eine Entscheidung für die rund 1,37 Millionen Euro teure Variante, die 60 Meter breit und 15 Meter tief sein und die Lage für den "Halunder Jet" und die Lühe-Schulau-Fähre erheblich verbessern soll. Bereits im kommenden Sommer soll er einsatzbereit sein und den bestehenden, völlig verrosteten Ponton ersetzen.

Insgesamt wird mit Kosten von rund 20 Millionen Euro über einen Zeitraum von acht bis zehn Jahren gerechnet. Linkspartei-Abgeordneter Stephan Krüger bekrittelte die Kosten des Projektes, mahnte sozialen Wohnungsbau in dem Gebiet an und stand damit allein auf weiter Flur. Bürgermeister Niels Schmidt erinnerte den Linken daran, dass zwei Drittel der Summe aus Landes- und EU-Kassen kämen und eine einmalige Chance für Wedel bestehe, in punkto Stadtentwicklung einen großen Schritt nach vorn zu machen.

Eine im Gegensatz zu den bisherigen Planungen abgeänderte Vorgehensweise zeichnet sich für den Schulauer Hafen ab. War bisher geplant, eine Dockschleuse zu errichten, um das Hafenbecken gegen Verschlickung und Schwell zu schützen, soll nun auf Initiative von CDU-Ratsherr Michael Schernikau auch der Bau einer Quermole geprüft werden, die parallel zum Strom liegt. Die Hafeneinfahrt würde dann zum Strandbad geöffnet werden. Diese Variante, die bereits mit Professor Heinrich Reincke, dem im Rahmen der Fahrrinnenvertiefung tätigen Moderator und Sonderbeauftragten des Hamburger Senats, diskutiert wurde, hätte aller Wahrscheinlichkeit nach die Vorteile geringerer Betriebskosten und dauerhafter Zugänglichkeit des Hafenbeckens.