Er ist nach dem Wedeler Ortsverein der älteste Rot-Kreuz-Verband im Kreis Pinneberg: Vor 100 Jahren gründeten sozial engagierte Bürger den DRK-Ortsverein Barmstedt. Heute ist der Verein nicht wegzudenken, wenn es um Seniorenbetreuung, Blutspenden, Bereitschaftsdienste und Kleidersammlung geht.

Barmstedt. "Wir sind eine soziale Stütze in Barmstedt", sagt Erika Bäkler. Die Zweite Vorsitzende des DRK sei "die gute Seele im Verein", sagt ihr Amtskollege Christian Danielczik. Sie beiden führen den Verein mit seinen 225 Mitgliedern, denn seit zwei Jahren gibt es keinen Ersten Vorsitzenden mehr.

Zu den Gründungsvätern zählte 1909 der Arzt Dr. Ernst Oetken, der seine Praxis im späteren Rathaus hatte und sich für den Bau des Krankenhauses in Barmstedt einsetzte. Erster Vorsitzender wurde der Postassistent Ludwig Krüger. Das DRK sollte eine freiwillige Sanitätskolonne bilden, die sich um die Krankentransporte mit der Kutsche nach Elmshorn kümmerte, erinnert Erika Bäkler an die Anfangszeit, die sie in einer Ausstellung im Rathaus dokumentiert, die noch bis 19. September zu sehen ist.

Das Rückgrat des DRK sind die Blutspenden, die jedes Mal von 150 bis 210 Blutspendern besucht werden. Der nächste Termin ist am Donnerstag, 17. September, von 15 bis 19.30 Uhr in der Chemnitzschule. "Unser Highlight ist die Seniorenarbeit", sagt Bäkler. Montags und donnerstags treffen sich bis zu 40 Senioren zum Spielen und Kaffeetrinken im Humburg-Haus.

Finanziell trägt sich der Verein durch die Altkleidersammlung. Zwei Tonnen kommen jede Woche in den neun Containern zusammen. 15 Mann des DRK arbeiten für den kreisweiten Bereitschaftsdienst, der zur technischen Unterstützung und für Sanitätsdienste bei Unfällen wie dem Zugunglück in Tornesch vor zwei Jahren zu Hilfe gerufen wird. "Essen auf Rädern" gab der Ortsverein voriges Jahr an den Kreisverband ab. Der Aufwand war zu groß.

Eine Rekordbeteiligung von 650 Barmstedtern zählte das DRK 1973 bei der Polio-Impfung. Und noch 1987 verteilte das DRK 322 Kilogramm Zucker an Barmstedt und die Umlandgemeinden.

Heute und an den beiden folgenden Donnerstagen (10. und 17.) gewährt Erika Bäkler von 9 bis 12 Uhr im Rathaus Einblick in alte Dokumente und Fotos des DRK. "Da werden Erinnerungen wach", versichert sie.