Heute Abend könnte sich die Zukunft der finanziell angeschlagenen Sparkasse Südholstein entscheiden. Der Vorstand der mit sechs Milliarden Euro Bilanzsumme zweitgrößten Sparkasse des Landes hat den Verwaltungsrat für 18 Uhr in die Zentrale nach Neumünster eingeladen.

Pinneberg/Neumünster. Dort soll nun endlich das Sanierungspaket präsentiert werden, wie das Eigenkapital des Kreditinstitutes merklich gestärkt werden kann, dessen Gewährsträger neben den Landkreisen Pinneberg und Segeberg auch die kreisfreie Stadt Neumünster ist.

Lange war die Haspa, größte Sparkasse in Europa, der vom Vorstand favorisierte Partner, der für eine zusätzliche Kapitalspritze im hohen zweistelligen Millionenbereich sorgen sollte. Insider gehen sogar davon aus, dass die Sparkasse 100 Millionen Euro an Stützungskapital bräuchte, um ihr Kreditgeschäft (4,9 Milliarden Euro) wieder anzukurbeln, das zurzeit nicht ausreichend abgesichert ist.

Doch gegen den formellen Einstieg der Haspa begehrten die andere Sparkassen und der Sparkassen- und Giroverband auf. Ohne eine Änderung des Sparkassengesetzes durch den Landtag in Kiel ist es nicht möglich, dass sich die Haspa an der Sparkasse Südholstein beteiligt, die ihr Sitz und Stimme im Verwaltungsrat und somit direkten Einfluss auf die Geschäftspolitik gewährt. Eine solche Änderung des Sparkassengesetzes ist zurzeit äußerst unwahrscheinlich.

So gehen Insider davon aus, dass dem Verwaltungsrat heute eine Kombination mehrerer Stützpfeiler präsentiert wird: Die Haspa könnte sich mit einer stillen Einlage an der Sparkasse beteiligen, was rechtlich möglich wäre. Vor der Sommerpause war dabei eine Summe von 50 Millionen Euro im Gespräch. Zudem könnte auch der Giroverband aus seinem Stützungsfonds Gelder freigeben, um die notwendige Eigenkapitaldecke der angeschlagenen Sparkasse zu stärken.