Auch weiterführende Schulen - außer Gymnasien - ordnen sich neu in Gemeinschafts- und Regionalschulen.

Kreis Pinneberg. 2655 Kinder im Kreis fiebern ihm entgegen. Die Rede ist vom ersten Schultag. Anfang September starten die Neulinge in den 57 Grundschulen. Dann werden dort 11 500 Kinder unterrichtet. "Die Schülerzahlen sind kreisweit rückläufig", so Schulrat Georg Hölk.

Noch 2007 waren 3096 Abc-Schützen begrüßt worden, bereits voriges Jahr waren es dann nur noch 2665 Einschulungen. Die sinkende Zahl bringt kleine Dorfschulen in Existenznöte. Zum Beispiel Prisdorf. Dort werden lediglich 14 Erstklässler starten - die niedrigste Zahl kreisweit. Die Einrichtung hält sich bereits seit Jahren nur knapp über der Mindestgrenze von 80 Schülern. Langfristig wird eine Fusion der Schulen von Prisdorf und Kummerfeld erwogen, möglicherweise in einem Neubau. In Bokholt-Hanredder besteht die neue erste Klasse aus 16 Kindern, die Gesamtzahl liegt gerade mal bei 80. Dort wird über einen Zusammenschluss mit Barmstedt nachgedacht. In Hetlingen werden 17 Kinder angeschult, die Zusammenlegung mit Haseldorf ist von Kiel genehmigt. In Seester werden ebenfalls 17 Abc-Schützen begrüßt, diese Einrichtung ist noch selbstständig. Gleiches gilt für Ellerhoop (19 Abc-Schützen).

Ungefährdet sind die Grundschulen in den großen Städten. Die meisten Neulinge werden mit 112 an der Helene-Lange-Schule in Pinneberg registriert, gefolgt von der Gorch-Fock-Schule in Schenefeld (90 Kinder), der Altstadtschule Wedel (89) und der Grundschule Kaltenweide in Elmshorn mit 85 Abc-Schützen.

Die rückläufigen Schülerzahlen haben langfristig auch Auswirkungen auf die Förderzentren, in denen Kinder mit besonderem Bedarf unterrichtet werden. Derzeit gibt es zehn Einrichtungen dieser Art im Kreis - inklusive der zwei Schulen für geistig Behinderte in Appen und Elmshorn. Während Letztere nicht zur Disposition stehen, sollen die acht Förderzentren auf sechs schrumpfen. Vorgesehen ist, dass die Einrichtungen in Tornesch und Uetersen sowie in Barmstedt und Quickborn zusammengelegt werden. "Wenn dies erfolgt, sind wir auf Jahre bei den Förderzentren gut aufgestellt", so der Schulrat.

Zukunftsfähig machen sich auch die weiterführenden Schulen. Nach der Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems schließen sich landesweit Haupt- und Realschulen zu Gemeinschafts- oder Regionalschulen zusammen. Auch im Kreis Pinneberg nehmen ab diesem Schuljahr viele neue Einrichtungen den Betrieb auf (siehe Info-Kasten). Außen vor bleiben zunächst Quickborn, Barmstedt, Schenefeld sowie die bisherigen Gesamtschulen in Wedel, Pinneberg und Elmshorn. Dort erfolgt die Umstellung erst zum Schuljahresbeginn 2010/2011. Dann werden etwa zwei Drittel als Gemeinschaftsschulen, das restliche Drittel als Regionalschulen geführt.

In den Grund- und weiterführenden Schulen (Gymnasien ausgenommen!) unterrichten jetzt 1868 Lehrer. In den Sprachen (besonders Französisch) sowie in Physik und Chemie gibt es einen Mangel an Pädagogen. Übergangsweise werden Bewerber eingestellt, die das erste Staatsexamen abgeschlossen haben und auf ein Referendariat warten. Bei Französisch greift der Kreis zum Teil auch auf geeignete Dozenten von Volkshochschulen zurück. "Alle werden von uns handverlesen eingestellt", betont Schulrat Hölk.