Mit Speck fängt man Mäuse, heißt es. “Und mit Gutscheinen für Kaffee und Kuchen fängt man Gäste“, sagt Monika Kutscher vom Beirat des Pino-Cafés. Gemeinsam mit ihrem Beiratskollegen Peter Rose steht sie in der Pinneberger Fußgängerzone und verteilt die Billets an die Passanten.

Pinneberg. Zweck der Übung: Das Pino-Café, einst als Café Pino an der Elmshorner Straße in Pinneberg-Nord ansässig, soll auch am neuen Standort an der Bahnhofstraße 12 ein Treffpunkt für alle werden, die preiswert essen möchten. An Stammkunden herrscht kein Mangel. "Was uns fehlt, ist die Laufkundschaft", sagte Peter Rose. Und die Sommerferien machen sich auch ein bisschen bemerkbar.

Obwohl es die Einrichtung des Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein schon seit mehr als zehn Jahren gibt, ist vielen Bürgern die Doppelfunktion noch nicht geläufig. Einerseits können Bedürftige und Obdachlose preisgünstig in den gemütlichen Gasträumen an der Bahnhofstraße frühstücken, zu Mittag essen oder sich bei Kaffee und Kuchen treffen. Doch das Pino-Café steht auch allen anderen Gästen offen. Die bezahlen dann einen geringfügigen Aufpreis, der auf der Speisekarte vermerkt ist. So kostet das große Frühstück für einkommensschwache Gäste nur 2,90 Euro, während andere Besucher 4,50 Euro bezahlen. Mit der Kombination soll auch erreicht werden, Vorbehalte gegenüber bedürftigen Menschen abzubauen. "Es gibt doch hin und wieder noch Berührungsängste", sagt Monika Kutscher.

Auf einen Nachweis der Bedürftigkeit wird meistens verzichtet. Die Pino-Betreiber vertrauen darauf, dass keiner ihrer Gäste sich selbst begünstigt. Neben den Angeboten im Café, zu denen auch ein täglich wechselnder Mittagstisch mit drei Auswahlgerichten gehört, gibt es außerdem einen Partyservice. Kalte Platten und dergleichen werden auch ins Haus geliefert.

Das Café ist eine Einrichtung des Kirchenkreises und hat noch eine weitere soziale Funktion. Außer den beiden hauptamtlichen Beschäftigten, Sozialpädagogin Angelika Lahmann und Hauswirtschaftsleiterin Kathleen Averhoff, gibt es bis zu acht Arbeitsplätze für Hartz-IV-Empfänger.

Gegenwärtig ist allerdings wegen Mangels an geschultem Nachwuchspersonal der Betrieb etwas eingeschränkt. Die aktuellen Öffnungszeiten des Pino-Cafés sind montags bis freitags in der Zeit von 7.30 Uhr bis 16 Uhr.