Bürgermeisterin Brigitte Fronzek dankt der PVG für die Angebotserweiterungen. Weitere Neuerungen geplant.

Elmshorn. Immer mehr Elmshorner fahren Bus. Die fünf Stadtbuslinien haben im Jahr 2008 einen neuen Fahrgastrekord erzielt. Wie aus der jetzt vorgestellten Bilanz hervorgeht, wurden im Vorjahr 1,48 Millionen Fahrgäste gezählt. Das entspricht einem Plus von 3,2 Prozent gegenüber 2007. Seit die Pinneberger Verkehrsgesellschaft (PVG) 2005 die Regie über den Stadtbusverkehr übernahm, nahmen die Nutzerzahlen sogar um 490 000 zu. Macht einen Gewinn von 50 Prozent!

"Die PVG hat ständig ihr Angebot nachgebessert, dafür sind wir sehr dankbar", so Bürgermeisterin Brigitte Fronzek. Auch 2009 werde eine von den Nutzern geforderte Änderung eingeführt. So werden die Busse der Linien 503 und 504 voraussichtlich ab Fahrplanwechsel im Dezember die Haltestellen in der Eich- und der Reichenstraße mitbedienen. Bisher halten dort lediglich die Busse der überörtlichen Linie 489, die Stadtbusse fahren ohne Halt durch diese Straßen.

Dass diese Haltestellen mitbedient werden können, ist der neuen Ampelvorrangschaltung zu verdanken. Mit ihrer Hilfe können die Busfahrer eine "grüne Welle" anfordern und auf diese Weise auf dem Linienweg Zeit einsparen. "Dadurch können wir auf den Linien 503 und 504 weitere Haltestellen einbauen", so Kay Goetze, Sprecher der PVG. Die ersten Geräte seien bereits installiert. Insgesamt kostet die Maßnahme in Elmshorn 180 000 Euro, 20 Prozent davon entfällt auf die Stadt.

Sie zahlt für den Betrieb der Stadtbusse zudem einen jährlichen Zuschuss. "Die Obergrenze ist auf 400 000 Euro festgelegt", so Bürgermeisterin Fronzek. So viel habe die Stadt bisher jedoch nicht aufwenden müssen. "Unsere Ausgabe lag in den vergangenen Jahren jeweils zwischen 200 000 und 300 000 Euro." Das Prinzip: Je mehr Fahrgäste die Linien nutzen, desto höher fällt der Zuschuss durch den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) aus. Und die Zahl der Fahrgäste wird weiter steigen. So wurde im September 2008 zu den bestehenden Linien 501 bis 504 die Linie 500 (Kölln-Reisiek - Offenau) neu eingeführt und damit auch die direkte Bedienung des Friedhofs sichergestellt.

"Was die Fahrgastzahlen anbetrifft, haben wir noch Luft nach oben", so Claudius Mozer von der Südholstein Verkehrsgesellschaft (SVG). Sie hat die Stadt bei der Neuvergabe des Stadtbusverkehrs an die PVG im Jahr 2005 beraten - und ist auch jetzt bei der Neuausschreibung (siehe Info-Kasten) mit im Boot. "Wir werden damit auf die Herausforderungen der Zukunft reagieren", so der städtische Wirtschaftsförderer Thomas Becken. So solle die Anbindung des Geschäftszentrums am Franzosenhof erreicht sowie des künftigen Kreishauses (jetziges Talkline-Gebäude) verbessert werden. Auch bei der Leibniz-Privatschule, die im August 2010 im Gewerbegebiet am Ramskamp ihren Betrieb aufnimmt, besteht Handlungsbedarf. Für die dann etwa 1000 Schüler gibt es bisher keine vernünftige Beförderung. Einer Umfrage von WGE/Die Grünen, bei der die Bürger erheblichen Verbesserungsbedarf bei den Stadtbussen angemeldet hatten, messen die Vertreter von Stadt und Verkehrsunternehmen wenig Bedeutung bei. Viele der geforderten Punkte wie die Direktanbindung des Friedhofs seien längst umgesetzt, argumentieren sie. Mozer: "Man hat den Eindruck, dass viele der Befragten gar keine Busse nutzen."