Fünf Wochen vor der Bundestagswahl wollen die Gewerkschaften ver.di und NGG eine Bestandsaufnahme der Einkommenssituation im Kreis Pinneberg machen. Im Fokus dabei: die Niedriglöhne.

Kreis Pinneberg. Im Kreis Pinneberg sind nach Angaben von ver.di und NGG mehr als 4400 Erwerbstätige trotz ihrer Arbeit auf staatliche Zuschüsse angewiesen. "Die sogenannten Aufstocker können von dem, was sie mit ihrer Arbeit verdienen, nicht leben. Schuld daran sind häufig Niedriglöhne von 5,50 Euro oder weniger", sagt Ralf Schwittay. Für den Geschäftsführer des ver.di-Bezirks Pinneberg-Steinburg ist es "ein unhaltbarer Zustand, wenn Menschen trotz Vollzeitarbeit auf Geld aus dem Hartz-IV-Topf angewiesen sind".

"Wir wollen wissen, wie gut oder wie schlecht Chefs im Kreis Pinneberg bezahlen", sagt Lutz Tillack von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Der Geschäftsführer der NGG-Region Hamburg-Elmshorn kündigte ein bundesweites "Niedriglohn-Barometer" an. Für dessen Ausschlag nach unten seien auch im Kreis Pinneberg gezahlte Dumpinglöhne entscheidend. "Gerade Frauen verdienen oft extrem wenig", so Tillack. Friseurinnen, Kellnerinnen oder Verkäuferinnen in Bäckereien arbeiteten häufig im unteren Lohnspektrum.

Die Gewerkschaften ver.di und NGG treten für einen gesetzlichen Mindestlohn von 7,50 Euro pro Stunde ein. Sie appellieren an Beschäftigte im Kreis Pinneberg, Dumpinglöhne zu melden. Betroffene können sich direkt bei ver.di unter 04121/ 42 60 51 oder bei der NGG 040/285 83 13 sowie per Internet melden.

www.dumpinglohn.de