Der Heister Bürgermeister Bernhard Siemonsen (CDU, 64) muss aus gesundheitlichen Gründen sein Amt aufgeben.

Heist. Die CDU-Fraktion schlägt als Nachfolger Jürgen Neumann (60) vor. SPD und Freie Wählergemeinschaft signalisieren, diese Entscheidung mitzutragen. Die Wahl ist für Montag, 21. September, vorgesehen. Die öffentliche Sitzung beginnt um 20 Uhr im "Lindenhof".

Siemonsen führt seit sieben Jahre ehrenamtlich die Gemeinde Heist. Unter seiner Obhut bauten Gemeinde und TSV die neue Sporthalle.

Bernhard Siemonsen war 2002 Nachfolger des langjährigen Bürgermeisters Hans-Jacob Carstens geworden. "Mir hat die Aufgabe sehr viel Spaß gemacht", sagt der gebürtige Heister, dessen Vater Rektor in der Schule war. Bernhard Siemonsen ist im alten Schulgebäude des Dorfes geboren.

Doch schon als Zehnjähriger bekam Siemonsen Probleme mit der Netzhaut. Heute ist die Beeinträchtigung des Augenlichts so stark, dass er abends nicht mehr mit dem Auto fahren kann. Außerdem fällt ihm das Lesen der Vorlagen immer schwerer.

Siemonsen will sein Mandat als Gemeindevertreter weiterhin wahrnehmen. So bleibt das Wissen des Heisters dem Gemeinderat erhalten.

Mit Jürgen Neumann stößt ein Neuling im politischen Geschehen an die Spitze. Der gebürtige Lübecker lebt seit 1981 in der 2800-Einwohner-Gemeinde. Der Vorruheständler war erst vor anderthalb Jahren in die CDU eingetreten und im Mai 2008 bei der Kommunalwahl in die Gemeindevertretung gerückt. Doch als ehemaliger E.on- beziehungsweise Schleswag-Geschäftsbereichsleiter und nebenberuflicher Prokurist der Tornescher Stadtwerke verfügt er über reichhaltige Erfahrung im Umgang mit Unternehmen, Behörden und Bürgern. Siemonsen sagt: "Jürgen Neumann ist eine Bereicherung für unsere Arbeit."

Der Bürgermeisterkandidat freut sich sehr über die positiven Reaktionen auch von anderer politischer Seite auf seine Bereitschaft, das zeitaufwendige Amt zu übernehmen. Traurig ist er nur darüber, seine anderen Ehrenämter im Moorreger Sportverein und in der Schule aufzugeben. Neumann: "Das ist zeitlich nicht mehr drin."