Eröffnung am 23. August in der Dingstätte 25. Viele Leihgaben von Stadtwerken und der Stiftung der Landesmuseen.

Pinneberg. "Ich hab das Fräul'n Helen baden sehn, das war schön. Da kann man Waden sehn, rund und schön im Wasser steh'n." Leise erklingt dieses Lied als Hintergrundmusik im Pinneberger Stadtmuseum in der Dingstätte 25. Der Evergreen passt bestens zu der Sonderausstellung "Badespaß und Sommerfreuden in Alt Pinneberg", die am Sonntag, 23. August, um 11 Uhr im Erdgeschoss des Museums eröffnet wird. Zu den historischen Klängen der Comedian Harmonists können die Besucher in eine längst vergangene Zeit eintauchen und während des Rundgangs ein wenig in Nostalgie schwelgen.

In der Schau ist auch Badebekleidung zu sehen, wie sie das Fräulein Helen in der 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts getragen haben könnte. Und auf viel mehr als die Waden ließen diese Badeanzüge wirklich keinen Blick zu. "Die Sachen hat uns die Stiftung der Landesmuseen Schloss Gottorf zur Verfügung gestellt", sagt Museumsleiterin Ina Duggen-Below. Leihgaben gab es auch von den Pinneberger Stadtwerken, die heute Betreiber der Pinneberger Badeanstalt sind.

Das Pinneberger Wochenblatt von 1887 berichtete: "Vom 1. bis zum 31. August angekommen 406 Badegäste, abgereist 339 Badegäste." Speziell die Flussläufe Pinnau und Mühlenau boten viele Möglichkeiten zum sommerlichen Badevergnügen und für romantische Bootspartien zum Ende des 19. Jahrhunderts. Besonders die Bewohner Altonas nutzten Pinneberg gerne als Ausflugsziel, das dank der Bahnstrecke gut zu erreichen war.

Der Ausflug in die Vergangenheit beginnt in der Flussbadeanstalt mit ihren hölzernen Badekabinen, die auf Eichenpfählen ruhten und in den Fluss hineinragten. Hier ging es sehr sittsam zu. Für Frauen und Männer gab es getrennte Badezeiten.

Postkarten erinnern an den Mühlenteich, der mit seinen Inselchen gerne für Ruderpartien genutzt wurde. Im Rahmen von Baumaßnahmen verschwand der Mühlenteich und wurde mit Erde aus Quellental zugeschüttet, wodurch dort ein See mit Ausflugslokalen und Bademöglichkeit entstand. Auch die sonstigen "Lustbarkeiten" im alten Pinneberg bis hin zu modernen Badeanstalt sind in der Ausstellung bedacht. Eine Vielzahl von Fotografien und Postkarten vermitteln einen guten Eindruck von dem Badevergnügen von anno dazumal.

Die Idee für die Ausstellung, so Ina Duggen-Below, sei durch einen Vortrag des Heimatforschers Klaus May entstanden, den dieser kurz vor seinem Tod verfasst habe. Gehalten wurde er nach Mays Tod von Dieter Beig, der zur Eröffnung der Schau "Badespaß und Sommerfreuden" auch in die Ausstellung im Stadtmuseum einführen wird.