Schritt für Schritt setzt die Haseldorfer Bürgerinitiative gegen zuviel Kohlekraft in Stade ihre Forderungen um.

Haseldorf/Stade. Während auf Antrag der Kritiker die Richter den ersten Antrag des Kraftwerkbauers GdF Suez (ehemals Electrabel) stoppten, weil die Bauleitplanung falsch war, hat E.on Kraftwerk als weiterer Investor aus eigener Initiative einen neuen Bebauungsplan gefordert.

Damit erhält Stade die Möglichkeit, auf Größe, Geräuschpegel und andere Belastungen Einfluss zu nehmen. Diese Forderung, die auch von der Bürgerinitiative aus Haseldorf erhoben worden war, hatte die Stadtvertretung, allen voran Bürgermeister Andreas Rieckhoff ,noch vor Kurzem abgelehnt. Es gebe dafür "keine Erfordernis", hieß es aus dem Rathaus. Jetzt sagte der Bürgermeister: "Die aktuelle Entwicklung durch den Antrag von E.on hat mich nachdenklich gestimmt."

Siegfried Zell, einer der Sprecher der Haseldorfer Initiative, begrüßt die späte Einsicht im Stader Rathaus. Die Gruppe ist wachsam, wie sich die Lage auf der anderen Elbseite entwickelt. Gerüchte, dass kein einziges der bislang geplanten drei Kohlekraftwerke gebaut werde, beurteilen Zell und Mitstreiter sehr skeptisch. Sie hoffen darauf, dass die Bevölkerung in den schleswig-holsteinischen Elbmarschen ein Zeichen setzt und sich an dem für den 31. Oktober geplanten Aktionstag mit einer Lichterkette beteiligt.