Die Party ging bis in die frühen Morgenstunden, denn Stefan Permien wusste: Am Vormittag musste man nicht mehr hinaus aufs Wasser. Der Kitesurfer aus Pinneberg vergeudete seine Kräfte lieber beim Feiern, mit ihm seine Freundin Annika Sellin aus Waldenau.

Pinneberg. In einer Diskothek in Burg auf Fehmarn schwappte unter den Stars der Trendsport-Szene die Stimmung über, als die "Kitesurf Trophy", die größte nationale Wettkampfserie, ihren Abschluss fand. Rund 10 000 Zuschauer erlebten zuvor bei perfekten Windbedingungen hervorragende Wettkampftage

Und schließlich registrierte der Veranstalter, die Marketing-Firma "Brandguides", einen neuen Teilnehmerrekord: Bei der 8. offiziellen deutschen Meisterschaft an der Südpromenade von Fehmarn waren über 70 Fahrer aus ganz Deutschland beim großen Saisonfinale dabei. Allein zehn Fahrer starteten zum ersten Mal bei der "Kitesurf Trophy".

Stefan Permien (23) gehört freilich schon längst zu den etablierten Waghalsigen auf dem Drachenbrett. Hinter dem souveränen deutschen Meister Mario Rodwald (Rendsburg) belegte er in der Endabrechnung der Kategorie Freestyle den zweiten Platz. Seine Freundin Annika Sellin (23), die wie er in Kiel studiert, wurde sogar Meisterin, und zwar im Course-Race, bei dem entscheidet, wer als Erster ins Ziel kommt - beim Freesytle werden besondere Sprünge bewertet.

Nicht ganz zufrieden wirkte Rick Jensen: Der 21-Jährige beendete die "Kitesurf Trophy" "nur" als Vierter. Der Lutzhorner ist in diesem Jahr zweifellos etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Jensen wollte zum ersten Mal bei den Senioren den deutschen Meistertitel im Freestyle erringen, doch irgendwie lief es 2009 nicht rund für ihn. Beim Auftakt in Dahme wurde er Fünfter, beim Worldcup belegte er Rang 24, und in Warnemünde landete er dann zum ersten Mal auf dem Treppchen. Auf Fehmarn musste er aber bereits vor dem Halbfinale die Segel streichen. "Auch wenn ich mir mehr vorgenommen habe, bin ich zufrieden mit meinem Abschneiden" erklärte Jensen.

Damit ist die achte Auflage der "Kitesurf Trophy" Geschichte. Die Cracks werden jetzt im wahrsten Sinne des Wortes in alle Winde verstreut. Das betrifft auch die hiesigen Kitesurfer: Stefan Permien fliegt mit seiner Freundin morgen nach Kanada, wo demnächst ein weiteres Weltcup-Rennen stattfindet. Anschließend ist noch die Teilnahme an einem Fördercamp in Mecklenburg-Vorpommern geplant. Rick Jensen geht sogar auf große Reise. Der Sunnyboy verabschiedet sich nach Mauritius. Dort wird er 14 Tage gemeinsam mit mehreren Freunden Aufnahmen für einen Kite-Film drehen.

Im Freestyle der Junioren wurde der Barmstedter Marius Hölter (16) Vizemeister.