Dass Versprechen manchmal nichts wert sind, erlebt Elmshorns Bürgermeisterin Brigitte Fronzek. Sie befürchtet, dass die Stadt auf den Kosten eines Gutachtens zur Rathaussanierung sitzen bleibt - obwohl Kiels Staatskanzleichef Heinz Maurus zugesagt hatte, dass die Expertise für die Stadt kostenneutral ausfällt.

Elmshorn. 96 000 Euro kostet das Gutachten. Es soll aufzeigen, was eine energetische Sanierung des Verwaltungsgebäudes kosten würde, die den Belangen des Denkmalschutzes Rechnung trägt. Wie berichtet, hatte das Landesamt für Denkmalpflege das in den 60er-Jahren erbaute Rathaus als Kulturdenkmal von besonderem Wert eingestuft und damit die Sanierungspläne der Stadt, die eine Veränderung der Fassade beinhaltet hätten, durchkreuzt.

Das Landesamt hatte sich bei einem Treffen in der Staatskanzlei bereit erklärt, 10 000 Euro der Expertise zu übernehmen. Die übrige Summe, so versprach Staatskanzlei-Chef Maurus damals Bürgermeisterin Fronzek, sollte über Stiftungen finanziert werden. "Das hat offenbar nicht geklappt. Ich habe mehrfach bei der Staatskanzlei angefragt, aber keine Antwort erhalten", so Fronzek im Stadtverordnetenkollegium. Nun werde sie vorschlagen müssen, die 86 000 Euro in den Haushalt 2010 einzuplanen. Schließlich sei das Gutachten zur Ermittlung der Kosten unerlässlich. Erst nach Vorlage könne entschieden werden, ob sich eine denkmalschutzgerechte Sanierung lohne oder ein Umzug der Verwaltung in andere Räume erwogen werden müsse.