Zuletzt war die Rettungswache in dem Gebäude neben der Pinneberger Regio-Klinik untergebracht.

Pinneberg. Seit mehr als einem Jahr steht die ehemalige Pinneberger Rettungswache leer. Das denkmalgeschützte Gebäude am Fahltskamp 70 wurde wegen Schwarzschimmelbefalls geschlossen. Eine Sanierung des Bauwerks von 1766 ist bis heute nicht erfolgt - und ist vom derzeitigen Eigentümer auch nicht geplant. "Wir benötigen diese Immobilie nicht mehr und suchen nach einem Käufer", so Marc Trampe, Sprecher des Kreises Pinneberg.

Zwei Kaufinteressenten haben sich in dieser Woche das Gebäude in der Nähe des Klinikums angesehen. Nach Informationen der Pinneberger Zeitung hat der eine den Wunsch geäußert, das historische Gebäude abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Der zweite Interessent plant eine Sanierung und will das Gebäude anschließend wieder vermieten.

Der Sanierungsbedarf wird vom Kreis als derzeitigem Eigentümer auf etwa 50 000 Euro geschätzt. Vom Schimmel ist das komplette Erdgeschoss betroffen. Nach dem Herausreißen des alten PVC-Fußbodens hatte sich herausgestellt, dass die Fundamente völlig durchfeuchtet und die Wände bis zu einer Höhe von 40 Zentimetern nass waren. Weil durch das Abtragen des Fußbodens die Schimmelsporen durch das ganze Gebäude getragen worden waren, erkrankten sechs der 27 Mitarbeiter der Rettungswache.

Inzwischen ist die Rettungswache in der ehemaligen Verwaltung des Amtes Pinneberg-Land an der Elmshorner Straße untergebracht. Eine Dauerlösung ist dies nicht. "Wir haben dort keine Fahrzeughalle", so Hans-Rudolf Philippsen von der Rettungsdienstkooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH). So müssten die vier Einsatzfahrzeuge - demnächst soll ein fünftes dazukommen - draußen an der Straße stehen. Daraus resultieren laut Philippsen ein enormer Strom- und Heizbedarf sowie zeitweise Vandalismusschäden.

"Wir arbeiten an einer zukunftsfähigen Lösung für die Rettungswache", so Philippsen weiter. Grundstücke, die idealerweise in der Nähe des Klinikums liegen und genügen Platz für einen Neubau bieten, sind allerdings rar gesät - und die vorhandenen sehr teuer. Ein als Parkplatz genutztes Areal an der Ecke Eichenstraße/Holstenstraße, das bisher als Favorit für einen Neubau galt, ist offenbar aus dem Rennen. Ein Plan B könnte sein, dass die Rettungswache wieder in das denkmalgeschützte Gebäude am Fahltskamp einzieht, wenn dieses verkauft und saniert worden ist. Dazu müsste die Fahrzeughalle erweitert werden. Philippsen: "Zum jetzigen Zeitpunkt schließen wir nichts aus."