Für Peter Pries gibt es kaum noch Zweifel, dass die Bewohner der einstigen Wulfsburg aus der Linie der Schauenburger Grafen stammen. Darauf weist eine erste Aufzeichnung aus dem Jahre 1382 hin, in der es um verpfändete Rechte ging. Das Dokument befindet sich im Landesarchiv. Der Rellinger Pensionär, der an der Hamburger Universität bald seine Magisterprüfung als Archäologe ablegen wird, vermutet, dass auf der mit Befestigungswällen eingegrenzten Burg etwa 20 bis 30 Personen in einer Art mittelalterlichen Wohngemeinschaft lebten. "Da gab es Soldaten, die vom ausgelagerten Burgturm aus erspähten, ob Freund oder Feind sich näherten", beschreibt Pries das Leben in der Tangstedter Feldmark im 14. Jahrhundert. Auch Bauern und landwirtschaftliche Hilfskräfte lebten in einer Teilregion der geschützten Kleinsiedlung. Ihre Aufgabe war es, zur Versorgung des Adels beizutragen. Neben dem Herrschaftshaus habe es vermutlich drei weitere Gebäude zum Wirtschaften, für Handwerker und die Soldaten gegeben.