Der weiße Fleck, was das Breitbandangebot im Kreis Pinneberg angeht, verschwindet. Die Gemeinden Bilsen und Langeln, wo schnelle Internetverbindungen bislang völlig fehlten, haben sich jetzt mit der Deutschen Telekom geeinigt.

Langeln/Bilsen. Der nach eigenen Angaben mit 50 Prozent Marktanteil Marktführer bei Glasfaserverbindungen wird bis Mitte nächsten Jahres die 600 Haushalte und 80 Gewerbebetriebe in den beiden Orten mit Datenleitungen mit mindestens zwei (Langeln) beziehungsweise sechs Megabit pro Sekunde versorgen. Die Bewohner in unmittelbarer Nähe zu den neuen Schaltkästen der Telekom kämen sogar in den Genuss von bis zu 16 Megabit-Leitungen, kündigte Jürgen Schneider, Breitband-Beauftragter der Telekom, bei der Vertragsunterzeichnung mit den beiden Bürgermeistern in Langeln an.

Möglich machte diese Vereinbarung die neue EU-Förderung von schnellen Internetverbindungen, erklärte Bilsens Bürgermeister Rainer-Ute Harms. Bei einer europaweiten Ausschreibung sei das Angebot der Telekom das preisgünstigste gewesen. Lediglich 230 000 Euro beträgt nun der Zuschussbedarf, von dem die Gemeinden ein Viertel selber tragen müssen. Die anderen 75 Prozent steuern Bund, Land und EU bei. "Wir stehen nun an der Spitze des Fortschritts dieser Entwicklung", freut sich Harms. Vier Jahre lang hat es gedauert, bis es zu diesem Ergebnis kam. "Unsere Bürger und Betriebe haben seit Langem diesen Bedarf angemeldet. Teilweise mit hochrotem Kopf forderten sie uns auf, endlich für schnelle Internetverbindungen im Ort zu sorgen."

Einzig die Gemeinde Hemdingen sei nun noch unterversorgt, sagte Jan Schmöckel, der für die Gemeinden und den Kreis Pinneberg ein Gutachten zum Breitband erarbeitet hat. Diese Gemeinde habe zu lange gezögert. "Nun ist der Zug abgefahren. Und wann er nächste Zug fährt, steht noch nicht fest."

Wie viel die Telekom in die neue Glasfaserverkabelung von Barmstedt nach Langeln sowie von Quickborn nach Bilsen investiert, wollte Schneider nicht verraten. Nur soviel: Bundesweit habe der Konzern im vorigen Jahr 100 Millionen Euro investiert, "um die weißen Flecken in der Breitbandversorgung auf dem Land zu erschließen". Wie mit Langeln und Bilsen seien seit 2007 Kooperationen mit 1000 Gemeinden abgeschlossen worden.

In der zweiten Jahreshälfte 2010 sollen die neuen Anschlüsse ans Netz gehen.