Wer auf den Rollstuhl angewiesen ist, muss an der Nordsee nicht mehr auf eine Wattwanderung verzichten.

Wedel/Tönning. Der blinde Wedeler Ingenieur Volker König hat es auf den Weg gebracht: Seit diesem Sommer verleiht die Nationalparkverwaltung in Tönning einen Rollstuhl fürs Watt.

Der Rollstuhl ermöglicht das Wandern am Strand genauso wie im knöcheltiefen Watt und im flachen Wasser. Er wiegt 25 Kilogramm, ist 1,20 Meter breit, 1,90 Meter lang und leicht zu transportieren. Er ist bequem und stabil, widerstandsfähig gegenüber Sand und Salzwasser und einfach mit einer Hand zu steuern. Er kann von einer Person gezogen werden. "Der Wattrollstuhl ist uns für eine Saison zur Probe vom Kinderschutzbund Ostholstein zur Verfügung gestellt worden", erklärt Josias-Henning Hamann von der Nationalparkverwaltung.

Er wird kostenlos verliehen, wenn er in Tönning abgeholt wird. Anmeldungen nimmt Hamann entgegen: per Telefon 04861/616 33 oder per E-Mail. Der Kinderschutzbund Ostholstein setzt sich seit Jahren für barrierefreien Urlaub an Schleswig-Holsteins Stränden ein. Die Tiralo-Rollstühle werden seit 2007 an der Lübecker Bucht gern genutzt.

Die Idee dazu hatte der Wedeler Volker König, der seit Jahren, oft unterstützt vom Land, ehrenamtlich Projekte zur Integration behinderter Menschen initiiert. Er sagt: "Ich denke, für die Westküste wäre es schön, wenn man wie an der Ostsee mehrere Tiralos hätte."

Josias-Henning.Hamann@lkn.landsh.de