Zum Jubiläum in der “zweiten künstlerischen Heimat“ durften sich die Akteure der Bühnengruppe ins Goldene Buch eintragen. Karin Niß, Vorsitzende des Theaters Schenefeld, gerät ins Schwärmen, wenn sie an das 25. Gastspiel der Amateurmimen auf Helgoland zurückdenkt.

Schenefeld/Helgoland. "Es war wunderbar!" Karin Niß, Vorsitzende des Theaters Schenefeld, gerät ins Schwärmen, wenn sie an das 25. Gastspiel der Amateurmimen auf Helgoland zurückdenkt. Zweimal war die Nordseehalle, die Platz für 250 Zuschauer bietet, zum "Jubiläumsgastspiel" auf der einzigen deutschen Hochseeinsel ausverkauft. Das Publikum habe stehenden Beifall für die Komödie "Otello darf nicht platzen" von Ken Ludwig gespendet. "Es war so toll. Ich hätte fast vor Glück heulen können", sagt die Bühnenchefin, die es sich selbstverständlich nicht hatte nehmen lassen, eine Rolle in diesem Stück zu übernehmen.

Weil das Theater Schenefeld ein gern gesehener Gast auf der Insel ist, der das kulturelle Leben der Insulaner und ihrer Gäste bereichert, hatte die Gemeinde Helgoland die Mitglieder der Bühne zu einem Empfang ins Rathaus eingeladen. Als Dankeschön für die lange Treue zur Insel gab es für die Darsteller von der Gemeinde einen silbernen Teller mit der Aufschrift: "25 Jahre Theater Schenefeld auf Helgoland". "Außerdem durften wir uns in das Goldene Buch der Insel eintragen", erzählt Karin Niß. "Da fühlt man sich schon in elitärer Gesellschaft", sagt sie, "wenn man bedenkt, dass sich zum Beispiel Peter Harry Carstensen und Uwe Seeler dort verewigen durften."

Die Kurverwaltung hatte den Besuchern des 25. Gastspiels Sekt spendiert. Und Kurdirektor Klaus Furtmeier sowie Claus Wickidal vom Fremdenverkehrsverein Helgoland hatten die Zuschauer und die Darsteller in der schönen Nordseehalle begrüßt. So schön war es da nicht immer. "Als wir vor 25 Jahren anfingen, auf der Nordseeinsel zu spielen, war die Nordseehalle sehr marode", erinnert sich Karin Niß. Bei Regen hätten Eimer zwischen den Zuschauerreihen gestanden, um das Wasser aufzufangen, weil das Dach nicht dicht war. Auch im mittlerweile abgerissenen Kurhaus hatten die Schenefelder gespielt. Einmal sei sie auch in der Schule aufgetreten, so Niß. Das sei sehr schwierig gewesen, weil die Bühne sehr klein war. Jetzt fühlen sie sich sehr wohl in der modern ausgestatteten Nordseehalle.

"Irgendwie ist es für uns gar kein Gastspiel mehr, auf Helgoland aufzutreten", sagt die Bühnenchefin. "Es ist für uns eine zweite künstlerische Heimat geworden." Möglich war das nur durch die Unterstützung des Frachtkontors Rickmers, das dafür sorgte, dass die Kulissen und die Technik per Frachtcontainer auf die Insel kommen, und die Spedition Schröder, die per Elektrokarren alles vom Hafen zur Nordseehalle schaffte. Beide Unternehmen verlangen dafür kein Gebühren.

Besonders freuten sich die Schauspieler über zwei besondere Gäste vom Festland. Schenefelds Bürgermeisterin Christiane Küchenhof und der Bundestagsabgeordnete Ernst Dieter Rossmann waren zu dem Jubiläumsgastspiel angereist. Und nächstes Jahr wird selbstverständlich wieder auf der Insel gespielt. Die Termine für die Auftritte des Theaters Schenefeld stehen schon fest. Am 16. und 17. Juli 2010 ist es wieder soweit.