Mitspieler und Zuschauer feiern ihren Sieg gegen den Rundfunksender bis spät in die Nacht hinein.

Quickborn. Beim Thema Torf macht den Quickbornern mit ihrem Himmelmoor vor der Haustür so leicht keiner etwas vor. Sie entschieden am Sonnabend bei herrlich warmen Temperaturen die Stadtwette mit dem NDR klar für sich und zeigten dabei, dass sie gemeinsam stark sind: Hunderte von Quickbornern bildeten zwei Ketten, um den braunen Torf über 250 Meter in Eimern zur alten Lore auf dem ZOB zu transportieren - und dort warteten schon 30 Ratsmitglieder, die auf Kommando von Bürgermeister Thomas Köppl das 2,6 Tonnen schwere Gefährt in Bewegung brachten und 50 Meter weit ziehen mussten.

So viel Beifall dürften die Politiker in Quickborn noch nie bekommen haben, was sie - möglicherweise auch wegen der Liveübertragung im NDR-Fernsehen - zur Höchstleistung motivierte: Endlich zogen mal alle an einem Strang, und dann noch in die gleiche Richtung. Das Ergebnis: Leicht und locker schafften die Feierabendpolitiker die Strecke, obwohl sogar noch NDR-Moderator Jan Malte Andresen, verstärkt von mehreren Jugendlichen, auf der Lore im Torf hockte und schließlich die - nicht ganz unerwartete - Niederlage des Senders einräumen musste: Innerhalb einer halben Stunde hatten die Quickborner mit Hilfe der Feuerwehr einen Schienenstrang von 50 Metern verlegt, mit vielen Händen die Lore beladen und zum Ziel gezogen.

Einsatz des Wettverlierers NDR: Moderatorin Vèrena Püschel musste sich vom Dach des benachbarten Rathauses abseilen lassen, was mit professioneller Hilfe des Technischen Hilfswerkes (THW) gut gelang.

Schon von 18 Uhr an sorgten mehrere Bands wie "Freestyle", "Racey" und "Vengaboys" sowie die NDR-Moderatoren für Spaß und Unterhaltung Ein Feuerwerk war der Höhepunkt der Party, die die Quickborner bis in den späten Abend feierten.

Möglicherweise erfuhren manche Quickborner erst an diesem Abend, wie beliebt ihre Stadt bei der NDR-Prominenz ist. NDR-Intendant Lutz Marmor schaute vorbei, NDR 1-Chef Volker Thormählen war vor Ort und natürlich auch NDR-Urgestein Carlo von Tiedemann, der besonderen Beifall bekam - alle wohnen in Quickborn und hatten somit einen kurzen Weg zur Bühne ihres Senders.