Bei der Kostenfrage hörte die Einigkeit auf: Die Elmshorner Stadtvertreter haben am Donnerstagabend die Vorentwurfsplanung für den Neubau der Kooperativen Gesamtschule (KGSE) beschlossen, konnten sich jedoch nicht auf gemeinsame Sparvorschläge verständigen. Letztlich einigten sich SPD, WGE/Die Grünen und FDP auf eine Investitionssumme von 36 Millionen Euro.

Elmshorn. Die Sondersitzung mitten in den Ferien war notwendig geworden, weil der beauftragte Architekt erst kurz vor der Sommerpause eine detaillierte Kostenschätzung vorgelegt und darin den Ursprungsansatz von 32 auf 37,2 Millionen Euro heraufgesetzt hatte. Daraufhin hatten die Politiker Einsparvorschläge verlangt. Diese lagen nun vor - und wurden unterschiedlich bewertet. So konnten sich zunächst WGE/Die Grünen mit einer Flachdachbauweise abfinden, die mehr als eine Million Euro eingespart hätte. Die anderen Fraktionen und Bürgermeisterin Brigitte Fronzek warnten vor zukünftigen hohen Wartungs- und Reparaturkosten. Die FDP propagierte den Verzicht auf die sogenannte Betonkernaktivierung (Einsparung: 750 000 Euro), die für ein angenehmes Raumklima sorgen soll. Dies wiederum erklärten CDU und SPD für unverzichtbar, um für beste Lernbedingungen zu sorgen.

Die CDU hatte keine Sparvorschläge gemacht, wollte dies "den Experten überlassen", so CDU-Mann Christian Saborowski. Stattdessen beantragten die Christdemokraten, die Baukosten auf insgesamt 35 Millionen Euro zu deckeln. Was für diese Summe machbar ist, sollten Architekt, Verwaltung und Schule selbstständig entscheiden.

Laut dem mehrfach nachgebesserten Antrag von SPD-Fraktionschefin Beate Raudies, der letztlich mit den Stimmen von WGE/Die Grünen und der FDP angenommen wurde, wird der Neubau nun 34,8 Millionen Euro kosten. Allerdings kommen noch 1,2 Millionen Euro für die Fassadensanierung und -anpassung der Sporthalle dazu, die im Gegensatz zum übrigen Komplex nicht abgerissen wird. In der Verwaltungsvorlage von 37,2 Millionen Euro war diese Summe bereits inklusive. Das Projekt wird etwas günstiger, weil ein billigerer Ziegel verwendet (minus 200 000 Euro) und die Küche etwas abgespeckt wird (minus 185 000 Euro). Außerdem spart die Stadt 756 000 Euro ein, weil die Stadtwerke Anschaffungs- und Wartungskosten für die Heizungsanlage übernehmen. Allerdings erhalten die Werke dafür wiederum jährlich einen Obolus. "Wenn wir ehrlich sind, ist das keine richtige Einsparung", so Götz Springorum (FDP). Derzeit wird an einer Simulation über das künftige Raumklima gearbeitet. Vom Ergebnis hängt ab, ob die Betonkernaktivierung noch eingespart wird. Nach dem Votum des Kollegiums können jetzt die ersten Gewerke ausgeschrieben werden. Baubeginn soll bereits im Herbst sein.