Mit acht Jahren reiste er zum ersten Mal mit ein wenig gemischten Gefühlen nach Hörnum.

Hörnum. Jetzt, mit 13, ist Max Groß ein alter Hase unter den Ferienreisenden, die sich alljährlich mit ehrenamtlichen Betreuern der Wedeler Stadtjugendpflege auf den Weg ins Fünf-Städte-Heim machen."Hier ist immer was los, hier ist es nie langweilig", sagt der Junge, warum es ihn jedes Jahr wieder an die Nordsee zieht.

63 Jungen und Mädchen aus dem Kreis Pinneberg verbringen dort zurzeit einen Teil ihrer Schulferien. Der VfL Pinneberg stellt mit 40 Mitreisenden die größte Gruppe. Es ist aber noch nicht lange her, da reisten mehr als 100 Kinder mit dem VfL in das Haus, das 1948 die Stadtväter aus ihrer Stadt, Wedel, Elmshorn, Uetersen und Kellinghusen sowie Tornesch und Neuendeich als Jugenderholungsheim umbauen ließen. Weit über 300 000 Jugendliche spielten, tobten und wanderten dort seitdem.

Bis zu 500 Kinder können gleichzeitig untergebracht werden. Derzeit sind es gut 300. Denn der Wirtschaftsabschwung hält einige Familien ab, für solche Ferienreisen Geld auszugeben. "Zum Glück besuchen immer mehr Klassen unser Haus", sagt Heimleiter Joachim Buchmann (60). Er führt seit 1998 die Regie in der Einrichtung, in der er gemeinsam mit seiner Frau bereits 1981 als Küchenleiter begann. Er kennt die Stärken und Schwächen des Heims und seiner Besucher wie kein anderer.

"Wir haben viele Stammgäste", freut sich Buchmann. Das gilt ebenso bei den Kindern wie bei den Betreuern. Maurice Weßel, der gemeinsam mir Sarah Sanz-Janßen, Susanne Tengler und Dirk "Blitz" Heilig die Wedeler Gruppe betreut, gehört zu denen, die aus Liebe zum "Fünf-Städte-Heim" vom Kind zum Gruppenleiter gewachsen sind. "Es ist die Atmosphäre, das Miteinander der Betreuer und Kinder, der Strand, die Sonne", zählt VfL-Chefbetreuerin Rike Wiechers die Gründe auf, warum sie bereits zum zehnten Mal mitfährt. Und eins weiß sie ganz genau: "Ohne die Kinder wäre die Insel langweilig."

Dreimal-Mitfahrer Julian Moldenhauer (13) aus Wedel verrät, warum ihn das Hörnum-Virus gepackt hat: "Weil es Spaß macht, in einer Gruppe zusammen zu sein, egal ob am Strand, auf dem Sportplatz, im Tischtenniskeller oder in den Zimmern." Auch Cajo Nickel (12) aus Rellingen, die zur VfL-Gruppe gehört, kommt gern nach "Hörnum": "Hier kann ich von morgens bis abends mit Freunden spielen und einmal Urlaub von den Eltern machen."

www.fuenf-staedte-heim.de