Ausstellungsstücke im Treppenhaus beeinträchtigt, aber der Großteil der Sammlung blieb unbeschädigt.

Pinneberg. Dem Feuer im Gebäude des Pinneberger Samland-Museums sind mehrere Ausstellungsstücke zum Opfer gefallen. "Zum Glück ist der Großteil unserer Sammlung unbeschädigt geblieben", zog Ursula Albers, die Geschäftsführerin der Kreisgemeinschaft Fischhausen, gestern Bilanz. Wie berichtet, war der Anbau des historischen Bürgerhauses von 1770 am Freitagnachmittag in Brand geraten, die Flammen hatten auf das Hauptgebäude - in seinem Obergeschoss ist das Museum beheimatet - übergegriffen.

"Wir müssen uns bei der Feuerwehr für ihren schnellen Einsatz und die hervorragende Arbeit bedanken", so Ursula Albers weiter. Den Einsatzkräften war es gelungen, den Brandherd im Gebäude an der Ecke Fahltskamp/Verbindungsstraße auf das Treppenhaus zu begrenzen. "Dort hingen Ölgemälde sowie zwei historische Elchgeweihe", berichtet Ursula Albers. Diese Stücke seien zerstört worden. "Sie hatten einen hohen ideellen Wert." In Euro und Cent sei er jedoch nicht zu beziffern.

Trotz dieses Schadens ist die Kreisgemeinschaft Fischhausen, die das Samland-Museum betreibt, mit einem blauen Auge davongekommen. "Alle Exponate im Obergeschoss sind zum Glück nicht verbrannt", bilanziert Ursula Albers. Dort werden unter anderem alte Trachten, historische Schwerter sowie Schriftstücke gezeigt. Allerdings habe sich ein beißender Gestank in den Zimmern ausgebreitet, die Vitrinen seien völlig verrußt. Albers: "Alles muss komplett gereinigt werden."

Gleiches gilt für die Räume im Erdgeschoss, die überwiegend von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) genutzt werden. Dort sollte am 18. September auch das jährliche Treffen der Kreisgemeinschaft Fischhausen stattfinden. "Ob der Termin gehalten werden kann, steht noch nicht fest", berichtet Ursula Albers. Zunächst bleibe das Museum auf unbestimmte Zeit geschlossen.

Heute werden Vertreter der Versicherung sowie von Firmen, die auf die Beseitigung von Brandfolgen spezialisiert sind, den Schaden begutachten. Das erst im Jahr 2000 originalgetreu restaurierte, denkmalgeschützte Fachwerkhaus ist das älteste Haus Pinnebergs und gehört dem Kreis. Ursula Albers: "Ich hoffe, dass der Kreis mitspielt und so schnell wie möglich mit den Instandsetzungsarbeiten beginnt." Den Brand hatte der Gärtner ausgelöst, den der Kreis auf Basis eines 400-Euro-Jobs beschäftigt. Der 75-Jährige hatte versucht, mit einem Flammenwerfer Unkraut zu vernichten. Dabei sprang offenbar ein Funke auf den vier mal vier Meter großen, hinteren Anbau über. Dieser umfasst die sanitären Anlagen, sie wurden zerstört. Zudem wurden neben dem Treppenhaus auch die Außenwand des Gebäudes sowie mehrere Fenster beschädigt. Im Innern mussten die Einsatzkräfte Türen aufbrechen sowie Fenster einschlagen, damit der Rauch abziehen konnte. Die Höhe des Schadens kann noch nicht genau beziffert werden.