Zu viele junge Spitzenkräfte wandern aus dem Kreis Pinneberg nach Hamburg ab.

Wedel. Um diesem Trend gegenzusteuern, starten Fachhochschule und Sparkasse in Wedel im Herbst ein neues Kooperationsprojekt.Das Geldinstitut vergibt Stipendien an seine besonders herausragenden Auszubildenden, um sie länger an den Standort zu binden.

"Wir haben hier eine hervorragende Fachhochschule", sagt Sparkassenvorstand Marc Cybulski. Dort wird ab Herbst Susanne Meyer auf Kosten des Geldinstituts studieren. Sie ist die Erste, die von dem Modell profitiert, sieben Semester Betriebswirtschaftslehre studiert und mit dem "Bachelor of Science" abschließt. Mit dem Stipendium kann die junge Frau, die ihre Ausbildung bei der Sparkasse mit einer hervorragenden Leistung abgeschlossen hat, ihren Studienplatz sowie einige Nebenkosten bezahlen.

"Die Anforderungen haben mich am Anfang erst einmal abgeschreckt", gibt die 23-Jährige zu. "Aber ich bin ehrgeizig und habe eine positive Einstellung." Jetzt will sie, die schon ihr Abitur mit "sehr gut" abschloss, auch den nächsten Sprung schaffen.

Mit ihrem Stipendium verpflichtet sich Susanne Meyer, nach dem Studium mindestens drei Jahre in der Stadtsparkasse zu bleiben. Was sie danach machen will, weiß sie noch nicht. "Mir stehen einfach mehr Möglichkeiten offen", sagt sie. Ihren Kontakt zur Sparkasse hält die junge Frau übrigens auch während des Studiums. Sie soll mit etwa 30 Prozent ihrer Tarifstunden in der Praxis bleiben

Professor Eike Harms, geschäftsführender Gesellschafter der Fachhochschule, freut sich über die Stipendien-Initiative der Sparkasse. "Es gibt in Deutschland zu wenige Angebote, und diese werden von den Studierenden auch noch zu wenig genutzt." Die Wedeler Stadtsparkasse will daran arbeiten, den Fördergedanken zu verbreiten - auch mit eigenen Aspiranten. Cybulski: "Wir sind optimistisch, weitere Auszubildende für dieses Studium zu begeistern."