“Es gibt keine Geheimpläne für ein neues Pinneberger Hallenbad“, sagt Michael Meier hörbar genervt. Der Abteilungsleiter Netze der Pinneberger Stadtwerke vertritt in diesen Tagen Chef Henning Fuchs und tut zunächst alle Gerüchte um einen geplanten Neubau des Schwimmbades in der Burmeisterallee als “Sommerlochgetöse“ ab.

Pinneberg. Dann sagt er aber doch: "Es gibt da eine Idee im Aufsichtsrat. Aber was da besprochen wird, darf nicht an die Öffentlichkeit kommen."

Zu spät. In Pinneberg werden die Pläne für einen Neubau anstelle des in die Jahre gekommenen Bades am Fahlt längst durch die Reihen diskutiert. Die Fraktion der Bürgernahen hat diesbezüglich eine Anfrage an Bürgermeisterin Kristin Alheit gestellt, die Antwort wird nach den Sommerferien erwartet. Offiziell äußern will sich niemand zu dem Thema Schwimmbad. Anlass für die Neubaupläne sei der Zustand des 70-Jahre-Baus an der Burmeisterallee, heißt es. Anstatt ständig Geld in Reparaturen zu stecken, sei es wirtschaftlich sinnvoller, das Bad abzureißen und mit modernster Technik und Ausstattung an Ort und Stelle neu zu bauen. Zuletzt musste Ende 2006 die fehlerhafte Dachkonstruktion für 350 000 Euro erneuert werden. Damals blieb das Bad wegen der aufwendigen Sanierungsarbeiten für neun Monate geschlossen.

"Wo gebaut werden soll, wann und wie hoch die Kosten für ein neues Schwimmbad sind, weiß keiner", fährt Michael Meier mit der Geheimniskrämerei fort. Und: "Von den Stadtwerken wird ein Neubau nicht favorisiert." Bäder seien längst keine Gewinnbetriebe mehr. Bundesweit würden damit rote Zahlen geschrieben. "Das kann ja in Pinneberg niemand wollen."

Hinter vorgehaltener Hand spricht man dagegen bereits über ein Investitionsvolumen in Höhe von etwa acht Millionen Euro. Auch die Notwendigkeit für ein neues Sport- und Hallenbad wird in der Stadt gesehen: Aus einer Liste für kurzfristige Aufgaben- und Maßnahmen bis 2010, die eben den Mitgliedern der städtischen Haushaltsrunde zugestellt wurde, geht hervor: Die politischen Gremien arbeiten bereits an einem Konzept für "ein Schwimmangebot an der Burmeisterallee" - und zwar gemeinsam mit den Stadtwerken. Zudem steht die Erarbeitung einer Entscheidungsgrundlage für die Schließung der Lehrschwimmbecken an der Hans-Clausen-Schule und der Grund- und Gemeinschaftsschule Pinneberg auf der Agenda. In der Vergangenheit mussten beide Bäder mehrmals aufgrund gesundheitsgefährdender und baulicher Mängel vorübergehend geschlossen werden.