Die zwei männlichen Jugendlichen im Alter von 17 und 19 Jahren sowie ihre beiden 15 beziehungsweise 16 Jahre alten Komplizinnen sind geständig, in der Nacht zum 18. Juli in der Kreisstadt zwei schwere Raubtaten begangen zu haben.

Pinneberg. Die Aufklärung der Fälle ist der Ermittlungsgruppe Jugend der Kripo Pinneberg zu verdanken, die erst Mitte der Woche neun junge Serientäter aus Uetersen zur Strecke gebracht hatte (die Pinneberger Zeitung berichtete).

Im ersten Fall war eine 30-jährige Pinnebergerin zu Fuß entlang der Bahngleise unterwegs. Zwischen Rethwiese und dem Bahnhof kamen ihr die 15 und 16 Jahre alten Mädchen entgegen, die ohne Vorwarnung auf sie einschlugen und traten sowie ihr die Handtasche entrissen. Dann flüchteten die Täterinnen in Richtung Bahnhof. Wenig später traten die beiden 17 und 19 Jahre alten Männer auf die Frau zu, halfen ihr auf und rieten ihr, nicht die Polizei zu rufen, weil dieses "sowieso nichts bringen würde".

Eine Stunde später hielt sich das Quartett am Bahnhof auf, als zwei junge Männer auf dem Fahrrad vorbeifuhren. Der 17-Jährige rief den Radlern das Schimpfwort "Hurensohn" hinterher, einer der beiden entgegnete "selber". Das brachte den 17-Jährigen derart in Rage, dass er erfolglos hinter den Radfahrern herlief. Daraufhin bestiegen die vier Täter ein Taxi und nahmen so die Verfolgung auf.

Als die Fahrradfahrer überholt worden waren, ließ das Quartett das Taxi stoppen und schickte den Fahrer weg. Dann prügelten die beiden jungen Männer die 17 und 18 Jahre alten Kontrahenten vom Rad, traten auf die am Boden liegenden Opfer ein und raubten ihnen zehn Euro sowie ein Handy.

Die Opfer erkannten die beiden männlichen Täter anhand von vorgelegten Bildern bei der Kripo wieder. Bei Wohnungsdurchsuchungen wurde zudem die bei den Taten getragene Kleidung aufgefunden. Daraufhin legten die Pinneberger ein Geständnis ab. Die weiteren Ermittlungen führten zu den beiden Mädchen, die ebenfalls die Tat zugaben. Die erbeutete Handtasche wollen sie nach Entnahme des Geldes weggeworfen haben. Alle vier Heranwachsenden sind bereits in der Vergangenheit mehrfach straffällig geworden. Dennoch sah die Staatsanwaltschaft Itzehoe von der Beantragung eines Haftbefehls ab.