Mit Verwunderung und Verärgerung haben SPD-Abgeordnete auf die Entscheidung von CDU und BfB in Uetersen reagiert, die Stadtquartiere am Kreuzmoor und Ahornweg nicht zu einem Sanierungsgebiet zu erklären.

Uetersen. "Diese Entscheidung ist kurzsichtig und unüberlegt", so Thomas Hölck, der gleichzeitig wohnungsbaupolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion ist.

Der Stadt Uetersen und den Siedlungen am Kreuzmoor und am Ahornweg gingen vermutlich insgesamt bis zu 1,2 Millionen Euro Fördergelder des Bundes und des Landes aus dem Programm "Soziale Stadt" verloren. Auch die Chance, aus weiteren Förderprogrammen Gelder zu erhalten, seien vertan.

Die Mieter, die jahrelang unter den unhaltbaren Zuständen in den verkommenen Wohnblocks gelitten haben, hätten eine Aufwertung und einen besonderen staatlichen Schutz ihres Stadtquartiers verdient gehabt, meint Rossmann. Die Bewohner hätten außer der Sozialdemokratie offenbar keine Lobby in Uetersen. Durch den Verzicht auf eine Sanierungssatzung gebe es keine Verpflichtung zur energetischen Sanierung der Häuser durch den neuen Eigentümer. Die Mieter würden wohl auch weiterhin durch explodierende Nebenkosten für Heizung und Warmwasser belastet. "Sozialpolitisch nicht zu akzeptieren und nicht zu fassen", macht Ernst Dieter Rossmann seinem Unmut über die Uetersener Ratsversammlung Luft. "Das Programm 'Soziale Stadt' ist das erfolgreichste Städtebauprogramm seit Bestehen der Bundesrepublik", so der Bundestagsabgeordnete. "Die Erfolge sind ganz in der Nähe in Elmshorn am Hainholz zu betrachten." Uetersen verpasst damit auch einen wesentlichen Beitrag zum sozialen Frieden in der Stadt.