Viel vorgenommen hat sich Ulfert Martinsen: Der 65-jährige Rellinger will den seit Jahren von Mitgliederschwund und dürftigen Wahlergebnissen gebeutelten SPD-Ortverein wieder auf Wachstumskurs bringen.

Rellingen. Bei der Vorstandswahl wurde der promovierte Bauingenieur, der früher in großen Bauunternehmen leitend tätig war, ohne Gegenkandidaten ins Amt berufen. Eine steile Karriere; denn erst vor zwei Jahren war Martinsen, der in den 70er-Jahren in Düsseldorf aus der SPD ausgetreten war, wieder in die Partei zurückgekehrt. Seine politische Position in der SPD beschreibt er als "Mitte-rechts". Daraus resultiert die klare Abgrenzung zur Partei Die Linken.

Der neue Vorsitzende, der seit 20 Jahren mit seiner Frau Juliane im Ortsteil Egenbüttel wohnt, will den Abwärtstrend der Rellinger SPD stoppen, indem er auf alte sozialdemokratische Tugenden setzt. Dazu gehöre es, Parteipolitik von der Basis her zu entwickeln. Deshalb fordert Martinsen von den verbliebenen 82 Mitgliedern ("Wir waren mal 140") eine stärkere Beteiligung. "Lasst den Vorstand eure Meinung wissen, damit wir diese auch vertreten können", schrieb der neue Vorsitzende in seinem ersten Rundbrief nach der Wahl. Aus den Vorstellungen der Basis müsse sich über die Fraktion die politische Arbeit in die Gemeindegremien einbringen lassen.

Künftig will Ulfert Martinsen, der Gemeindevertreter und stellvertretender Vorsitzender des Bauausschusses ist, die Genossen regelmäßig mit Informationen aus dem Vorstand versorgen. Außerdem sollen zu den einzelnen Feldern der Kommunalpolitik, wie Schule oder Bauen, aktuelle Fakten zusammengestellt werden.

Auf handliche Broschüren setzt der SPD-Chef auch, um die nicht parteigebundenen Bürger zu begeistern. Ein erster Flyer ist fertig und soll in der Nachbarschaft verteilt werden.