In Halstenbek wird es keinen Bürgerentscheid über den geplanten Neubau der Grund- und Gemeinschaftsschule auf der Brandtschen Wiese geben.

Halstenbek. In der Gemeindevertretung verpasste der FDP-Antrag die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit. Ohne diesen Pferdefuß hätte es allerdings gereicht. Denn in der Abstimmung wurde mit 17 Ja- und 15 Nein-Stimmen bei fünf Enthaltungen überraschend die einfache Mehrheit erreicht.

Das funktionierte nur mit Unterstützung aus dem Lager der CDU-Fraktion, die sonst in Sachen Schulneubau mit den Grünen Seite an Seite steht und den Grundsatzbeschluss für das Projekt durchgesetzt hatte. Nicht nur die Liberalen und die Sozialdemokraten machten sich für die "Volksabstimmung" stark. Auch in den Reihen der CDU-Fraktion gab es prominente Mitglieder, die vom sonst meist üblichen Fraktionszwang abwichen und sich dem FDP-Antrag anschlossen. Zu den Befürwortern zählten sogar die Fraktionsvorsitzende Kirsten Sajitz sowie ihr Ehemann, Bürgervorsteher Otto Sajitz. Damit im sonst gewohnten Getümmel beim Armheben niemand die Übersicht verlieren konnte, hatte die SPD-Fraktion namentliche Abstimmung beantragt. Bei der Einzelabfrage wurde dann die Zerrissenheit der Christdemokraten in Sachen Schulbau und Bürgerentscheid vorgeführt. Auch Fraktionsvize Hans-Jürgen Rebenther sowie die Gemeindevertreter Hiltraud Ritter und Dieter Diederichs scherten aus der schwarz-grünen Allianz aus. Mit Wortbeiträgen hielten sich die Abweichler allerdings zurück.

Aus Sicht der FDP macht die finanzielle Dimension des Bauvorhabens einen Bürgerentscheid unumgänglich. Fraktionschef Herwart Straub wies auf die erheblichen Auswirkungen für die Bürger hin. Auch SPD-Chef Helmuth Jahnke nahm die Debatte zum Anlass, erneut auf die noch nicht absehbaren Kosten des Projekts hinzuweisen. Birgit Andersek (Grüne) betonte, es habe längst ein Bürgervotum bei den Zukunftskonferenzen gegeben. Helmuth Ahrens (CDU) mahnte, zur Sacharbeit zurückzukehren und setzt bei der Finanzierung auf ein Anspringen der Konjunktur.