“Herr Kiefer, das war eine super Kampagne. Gut gemacht!“ Mit diesen Worten verließ Uetersens Bürgermeisterin Andrea Hansen verärgert den Sitzungssaal nach der jüngsten Sondersitzung der Ratsversammlung.

Uetersen. Werner Kiefer von der Kreuzmoor Wohnungsunternehmen AG &Co. KG hat die Thormählen-Häuser am Kreuzmoor gekauft. Und da mit dem jüngsten Ratsbeschluss die Sanierungssatzung für das Quartier und damit eine Chance für die Einflussnahme der Stadt vom Tisch ist, dürfte zumindest der Käufer zufrieden sein. In einem offenen Brief hatte er die Stadtvertreter über den Kauf informiert.

Um die Sanierungssatzung rechtssicher zu machen, hatte die Stadt die BIG Städtebau GmbH beauftragt, ein Gutachten zu erstellen. Das sollte Grundlage für eine neue Sanierungssatzung sein. Doch dazu kam es nicht. Angesicht des Kaufvertrages machte die CDU-Fraktion jetzt einen Rückzieher. War sie einst noch ein Vertreter der alten Sanierungssatzung gewesen, sagte Fraktionschef Jens Dieck jetzt: "Wir befürworten die Aufhebung der alten Sanierungssatzung." Eine neue solle es aber nicht geben, um den Investor nicht zu verschrecken. SPD-Fraktionschef Ingo Struve zeigte sich erstaunt. Es seien CDU und BfB gewesen, die sich für die erste Sanierungssatzung eingesetzt hätten. Jetzt gehe es nur darum, sie rechtssicherer zu machen. "Wir sind bei den Mietern im Wort", sagte er. Auch wenn Rolf Maßow von der FDP daran erinnerte, dass man in Deutschland eine soziale und keine freie Marktwirtschaft habe, half nicht.

Mit den Stimmen von CDU und BfB wurde die alte Sanierungssatzung aufgehoben und eine neue verhindert. Damit verliert Uetersen auch eine Chance, Fördermittel aus dem Topf "soziale Stadt" zu erhalten.