Kommt jetzt Bewegung in den Streit um die Sanierung des bislang vom Kreis Pinneberg betriebenen Wolfgang-Borchert-Gymnasiums?

Kreis Pinneberg. Wie berichtet, muss die Gemeinde Halstenbek die Schule zum 1. August übernehmen. Strittig ist, wer die Kosten für die umfangreiche Sanierung und Erweiterung der Schule übernimmt.

Die Christdemokraten preschen jetzt mit einem Antrag zur heutigen Kreistagssitzung vor. Der Vorschlag der CDU-Kreistagsfraktion sieht vor, 60 Prozent der Kosten für eine Asbestsanierung des Gymnasiums in Höhe von elf Millionen Euro zu übernehmen. Das Angebot ist allerdings an eine Bedingung geknüpft. Es müsse nachgewiesen werden, dass eine Schulkooperation mit Rellingen nicht möglich ist.

Das ist Wasser auf Rellinger Mühlen. Denn die Gemeinde bietet ihre freien Kapazitäten im Schulzentrum Egenbüttel fast schon wie sauer Bier an. Die Pinneberger Johannes-Brahms-Schule sollte dort eine Dependance eröffnen, und auch mit Halstenbek wurde auf Bürgermeister-Ebene an einer Kooperation gebastelt.

Die Bemühungen gingen so weit, dass es sogar Überlegungen gab, das Gymnasium am Bickbargen zugunsten einer Wohnbebauung abzureißen. Die Halstenbeker Gemeinschaftsschule sollte dann am Bickbargen errichtet und ein Teil des Gymnasiums nach Egenbüttel verlegt werden. Dieses von Bürgermeister Oliver Stolz und seiner Halstenbeker Kollegin Linda Hoß-Rickmann angeschobene Gemeinschaftsprojekt scheiterte letztlich an der Ablehnung des Bildungsministeriums. Doch Stolz hält weiterhin wie Hoß-Rickmann eine Kooperation auf anderer Ebene für möglich. Der Verwaltungschef befürchtet sonst in zehn bis 20 Jahren Leerstände an Schulen in der Region.