Die zunächst gescheiterte Sanierung des Elmshorner Rathauses schlägt hohe Wellen. Jetzt hat sich das Landesamt für Denkmalpflege in die Diskussion eingeschaltet.

Elmshorn/Kiel. Laut Landeskonservator Michael Paarmann ist nicht die Ausweisung des Rathauses als Kulturdenkmal Schuld an der Pleite, sondern die Stadt.

So habe der Denkmalrat des Landes das Gebäude besichtigt und die über Jahrzehnte vernachlässigte Bauunterhaltung bemängelt. Der Sanierungsstau sei allein ein Versäumnis der Stadt. "Die klimatischen und energetischen Mängel des Gebäudes bestehen seit 40 Jahren und sind nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die vom Architekten geplante Klimatisierung aus Kostengründen unterblieben ist", erläutert Helmut Riemann.

Der Denkmalratsvorsitzende weiter: "Frau Fronzek ist seit über zehn Jahren Bürgermeisterin der Stadt Elmshorn. Dass ihr die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter erst nach so langer Zeit auffallen und ein Anliegen werden, lässt ihre Argumentation wenig glaubhaft erscheinen."

Laut Landeskonservator Paarmann belaufen sich die von der Stadt zu beauftragten Architektenleistungen für das Sanierungskonzept auf 53 000 und nicht, wie zunächst angegeben, 96 000 Euro. Von dieser Summe entfalle nur ein Teil auf die Beachtung denkmalpflegerischer Aspekte. Das Landesamt übernehme diese zusätzlichen Planungskosten in Höhe von 10 000 Euro.