Wer hat versagt?

"Halstenbeks Anträge auf Tempo 30 abgelehnt", PZ vom 23. Juni

Dann muss ich lesen, dass die Straße am Bahndamm erstklassig, sogar mit Bordsteinkante und Begrenzungspfählen ausgebaut wurde. Und das in einem Bereich wo fast nur Baumschulen sind. Und der Knaller: Die Straße ist zu schmal!

Wie viel Geld, "Steuergeld", wurde hier verbraten? Wo sind die Kontrolleure, die ein solches Bauprojekt prüfen sollen und freigeben? Wer hat hier versagt? Der Person sollte man den Aufgabenbereich entziehen!

Es gibt in Halstenbek viele Straßen - in denen Bürger wohnen, die Steuern zahlen - die eine Sanierung unbedingt nötig haben. Warum werden diese Straßen nicht bevorzugt saniert?

Warum sperrt man nicht die Straße am Bahndamm und gibt sie nur für landwirtschaftliche Fahrzeuge und Anlieger frei? In dem jetzigen Zustand ist sie ohnehin zu gefährlich.

Udo Strauch per E-Mail

Oh Wunder

"FDP fordert Bürgerentscheid über Halstenbeker Schulneubau", PZ vom 7. Juli

Oh Wunder, die FDP hat die Bürger für sich neu entdeckt und fordert nun einen Bürgerentscheid zum bereits beschlossenen Schulneubau der Gemeinschaftsschule. Zurück zur Basisdemokratie heißt es jetzt.

Zur Erinnerung: Die Gemeindevertretung ist ein demokratisch gewähltes Gremium und die Parteien entsenden in einem demokratischen Prozess ihre Vertreter in die Ausschüsse, wie zum Beispiel dem Hauptausschuss. Dieser hat nun in einer demokratischen Abstimmung den Neubau beschlossen und damit entschieden, den vor gut sieben Jahren eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen, um auch den Kindern der Gemeinschaftsschule eine gute und vernünftige Schulausbildung zu gewährleisten.

Nun sollen also die Halstenbeker Bürger darüber entscheiden, ob dieser Weg fortgesetzt wird oder nicht. Bisher liegen aber den Bürgern noch keine konkreten Zahlen vor. Es wird nur mit Summen in der Presse gespielt, die der Bürger aber nicht beurteilen kann. Zur Erinnerung: Die Übernahme der Trägerschaft des Wolfgang-Borchert-Gymnasium kostet der Gemeinde ebenfalls einen Betrag jenseits der zehn Millionen, da hier ebenfalls zu wenig Räume zur Verfügung stehen und zudem ein gewaltiger Reparaturstau zu bewältigen ist. Hierüber möchte die FDP aber keinen Bürgerentscheid. Wie steht es mit dem GREVE-Projekt. Gibt es hierzu einen Bürgerentscheid. Ach nein, da ist die FDP ja dafür.

Herr Straub: Sie sagen, die Bevölkerung in Halstenbek ist gespalten. Ja das ist sie, weil sie seit Jahren hinnehmen muss, dass die Politiker in Halstenbek sich nur mit Parteiklüngel und Dauerwahlkampf beschäftigen und nicht in der Lage sind, einmal getroffene demokratische Entscheidungen zu akzeptieren und dazu zu stehen.

Sie sind nicht in der Lage, parteiübergreifend die Probleme in Halstenbek zu lösen.

Lassen Sie nicht die Bürger darüber entscheiden, ob die Kinder der Gemeinschaftsschule die gleichen Chancen bekommen wie die Kinder des Wolfgang-Borchert-Gymnasiums, denn Chancengleichheit in der Bildung ist Bestandteil der Grundrechte und bedarf somit keines Bürgerentscheides.

Heinrich Willing per E-Mail

Schon schlimm genug

"Schenefelds gefährliche Erblast", PZ vom 29. Juni

Die Jahresbilanz 2008 der Altlast S 3 liegt vor. 42 Kilogramm Benzol und 33 Kilogramm Chlorbenzol konnten laut Altlastenbericht des Kreisfachdienstes Umwelt aus dem ausfließenden Grundwasser gefiltert werden. Das ist seit dem Bau der Filteranlage vor zehn Jahren immer noch relativ hoch, aber gemessen an der in diesem Zeitraum abgetrennten Gesamtmenge von 2500 Kilogramm Benzol und 965 Kilogramm Chlorbenzol sind die letztjährig isolierten Mengen eindeutig rückläufig. Allerdings weiß noch niemand, wann das "Ausbluten" der Deponie ganz beendet sein wird.

Soweit zum informativen Teil der Meldung.

Dies alles ist ja schon schlimm genug. Bei der Pinneberger Zeitung scheint aber jetzt schon die sommerliche saure Gurkenzeit angebrochen zu sein, weshalb man sich auf das vermeintliche "Sensationsthema" stürzt und seit mehr als 25 Jahren zum mehr als 150. Mal die "gefährliche Erblast" durchkaut

Die betroffenen Anlieger sind und werden von den betreffenden Behörden gut und ausreichend informiert. Ihr Wissensstand ist mit Sicherheit genauso hoch, wie der der PZ-Journalisten.

Darüber hinaus kommt, dass niemand die tatsächlichen Gesamtmengen der in der Deponie befindlichen Verbindungen kennt, weder deren Art, noch deren relative Konzentrationen zueinander.

Die abgetrennten Mengen sind nur Teilmengen und gelten nur für den Ort der zufälligen Entnahme. Was ist mit den restlichen, zum Teil noch gefährlicheren Chemikalien wie zum Beispiel die halogensubstituierten Benzofurane und Benzodioxine, die Gott lob in wesentlich geringeren Konzentrationen vorliegen. Man könnte dem Bürger jeden Tag erneut ein Horrorszenario vorsetzen, ohne zu lügen. Aber wem würde dies in irgendeiner Form nutzen?

Der psychologische Stress ist bei einem sich ohnmächtig ausgeliefert fühlenden Bürger in jedem Fall höher, als eine selbst sachlich korrekte Information, die er aber nicht richtig einzuordnen weiß.

Erst eine akute Gefahrensituation würde eine derartige Aufmachung rechtfertigen.

Dipl. Ing. Gerhard F. Hohm Schenefeld

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