Am kommenden Sonnabend, 11. Juli, um 18 Uhr eröffnen “Lost“ und “Big Bags“ das letzte Konzert mit ihrem Musiklehrer Stefan Köttgen.

Schenefeld. Nervös? Jonas, Mirko, Johannes und Joshua schütteln den Kopf. "Nö." Die vier Zwölfjährigen der Band "Lost" sind sich ihrer Sache sicher: Schließlich haben die Jungs ein Schuljahr jeden Montagnachmittag für ihren großen Auftritt im Schenefelder Jugend- und Kommunikationszentrum Juks geprobt. Stefan Köttgen weiß es ein bisschen besser, denn als Musiklehrer organisiert er seit 23 Jahren die Jazz-Rock-Pop-Night des Gymnasiums im Juks. "Das Lampenfieber kommt ganz sicher noch", sagt der Musiklehrer. "Wenn die erst mal im Scheinwerferlicht und vor 500 Leuten auf der Bühne stehen, fangen sie doch an zu zittern."

"Lost" wird als Newcomer-Band der sechsten Klassen am Sonnabend, 11. Juli, nach der Schulbigband "Big Bags" den Auftakt der Jazz-Rock-Pop Night übernehmen. Ihr Repertoire: Cover-Versionen von Nirvanas "Smells Like Teen Spirit" sowie Green Days "Holiday" und "Boulevard of Broken Dreams".

Die Musiknacht im Juks ist der alljährliche Höhepunkt des musikalischen Schullebens. Das Gymnasium Achter de Weiden hat seit 22 Jahren einen Schwerpunkt im musikalischen Bereich, seit acht Jahren einen Musikzweig mit mehr als 300 musikalisch aktiven Schülern. Eine Besonderheit in Norddeutschland ist der umfangreiche Rock-Bereich der Schule, in dem ständig etwa 15 Rockgruppen mit 70 Schülern der Klassen 5-13 an den Nachmittagen proben. Die Jüngsten werden von Stefan Köttgen oder Schüler-Coaches während der Proben begleitet, die älteren Musikschüler rocken alleine. Aus diesen Rockgruppen sind berühmte Formationen hervorgegangen: "Der Fall Böse", "Ole Soul" und "Fettes Brot". "Da hinten saß Boris Lauterbach", erinnert sich Köttgen und zeigt in den Musikraum, dorthin wo die vier E-Gitarren am Keyboard lehnen. "Er konnte keine Noten lesen. Deshalb beschloss er, Rapper zu werden."

Elf Schulbands werden die Musiknacht im Juks gestalten, "mit mehr eigenen Kompositionen als Cover-Songs", so Köttgen. Auch dabei die Idole von "Lost": Die Rockformation "Taco Tuesday" und die Band "Bedlam" sind schon so etwas wie lokale Rockgrößen.

Die Jazz-Rock-Pop-Night ist auch immer eine Bewährungsprobe für die Licht-, Ton- und Digitaltechniker. Auch darin werden die Gymnasiasten geschult. Im Juks zeigen sie, was sie am Monitormischpult auf 32 Kanälen drauf haben.

Für Köttgen wird die 23. Pop-Night die letzte als Organisator sein. Der 58-Jährige verlässt nach 24 Jahren Schenefeld und wechselt ans Lessing-Gymnasium in Norderstedt. Peter Seelig (28) will die Rocknacht weiterführen. "Leicht wird das nicht. Die Lücke die Stefan Köttgen hier hinterlässt, ist riesengroß."