Rektoren kämpfen weiter für eine Vierfeldhalle und die Finanzierung der Sozialarbeiterin, die Kinder betreut, die den Unterricht stören.

Barmstedt. Zwei Barmstedter Schulen sind in Not. Walter Rossow und Bernd Poepping, die beiden Schulleiter der Geschwister-Scholl- und der Chemnitzschule, die im nächsten Sommer zu einer Gemeinschaftsschule vereinigt werden sollen, bitten die Stadtväter dringend um Hilfe. Dabei geht es um zwei Probleme: Die Schulsozialarbeit dürfe nicht vernachlässigt werden, und die geplante Sanierung der Sporthalle in der Schulstraße sollte in einen Neubau korrigiert werden, fordern die Rektoren der Grund-, Haupt- und Realschule. "Wir haben hier ein Problem und wissen auch die Lösung", sagt Rossow. "Leider fehlt uns nur das Geld."

Bei der Schulsozialarbeit geht es um einen vergleichsweise überschaubaren Betrag von etwa 25 000 Euro. Seit etwa einem halben Jahr kümmert sich Brenda Feuerschütz in der "Schulinsel" liebevoll um verhaltensauffällige Kinder, die den Unterricht sonst stören würden. "Das läuft ausgezeichnet. Die Frau ist wirklich gut und geht regelrecht in ihrer Arbeit auf", sagt Rossow. "Liebend gern würde sie weitermachen." Nur läuft ihr Arbeitsvertrag Mitte Juli aus. Weil ein Zuschuss des Landes für diese Arbeit nicht mehr genutzt werden kann, ist eine Finanzierungslücke entstanden, erläutern die Schulleiter. Doch daran dürfe diese gute Arbeit nicht scheitern. Jetzt hoffen sie auf politische Unterstützung. Zumal die neue Gemeinschaftsschule im nächsten Jahr mit fast 1000 Schülern nach den Vorgaben der Landesregierung drei zusätzliche Sozialarbeiter-Stellen erforderliche mache. Poepping: "Wir brauchen aber schon jetzt eine Vollzeitstelle für diesen Bereich."

Zweiter Knackpunkt ist die Sanierung der Sporthalle. Die Stadtvertretung hat beschlossen, die marode Halle aus den 70er-Jahren für 1,9 Millionen Euro zu sanieren. Doch diese Zweifeld-Halle sei viel zu klein für die Bedürfnisse. Mit 43 Klassen und drei Stunden Sportunterricht proWoche würden etwa 130 Sportstunden benötigt, abgesehen vom Wahlpflichtunterricht, der noch einmal etwa 30 Sportstunden ausmacht, erläutert Poepping. "Dafür bräuchten wir eigentlich eine Vier-Feld-Sporthalle." Mit der zweiten kleinen Turnhalle kämen die Schulen zurzeit auf höchstens 105 Sportstunden in der Woche. "Wir haben schon heute einen Fehlbedarf, der nicht gedeckt ist", sagt der Rektor der Realschule.

Eine solche Sporthalle würde aber mindestens drei Millionen Euro kosten, glaubt Ortwin Schmidt, Fraktionschef der CDU im Barmstedter Rat. Das sei mit dem Konjunkturpaket II jetzt nicht zu schaffen, das der Stadt einen festen Zuschussbetrag von etwa 700 000 Euro beschere. "Wir sehen den Bedarf einer Vier-Feld-Halle und werden dieses Ziel auch nicht aufgeben", sagt Schmidt. "Aber die Stadt Barmstedt kann das nicht aus eigener Kraft aufbringen." Dies wäre nur mit Hilfe privater Unterstützung zum Bespiel im Rahmen eines öffentlich-privaten Partnerschaftsmodells möglich.

Auch dem Ansinnen, die Sozialarbeit an der Schule finanziell stärker zu fördern, erteilt der CDU-Mann eine Absage. "Das ist eine freiwillige Leistung. Die ist im Moment nicht drin." Nur wenn das Land die geplante Gemeinschaftsschule zu einer der 20 Modellschulen erklärt hätte, die besonders gefördert würden, hätte dies geschehen können. Aber leider habe das Land diesen Antrag abgelehnt.