Das 16 Millionen Euro teure Projekt auf der Brandtschen Wiese soll trotz der Finanzklemme realisiert werden.
Halstenbek. Die Halstenbeker CDU hat sich endgültig für den Neubau der Grund- und Gemeinschaftsschule auf der Brandtschen Wiese entschieden. "Wir wollen die Komplettlösung für die Klassen eins bis zehn", verkündete Fraktionschefin Kirstin Sajitz während eines Gesamt-Elternabends der Gemeinschaftsschule. Für diesen Satz gab es lauten Applaus vom Großteil der rund 150 Eltern.
"Danke, dass uns ein Stein vom Herzen fallen durfte", formulierte Schulleiterin Freia Kahl ihre Erleichterung über die Nachricht. Jetzt gibt es für das 16 Millionen Euro schwere Projekt wieder eine klare politische Mehrheit in der Baumschulgemeinde. Denn auch die Grünen, nach der CDU die zweitstärkste Fraktion in der Gemeindvertretung, wollen den Neubau.
In der vergangenen Woche stand der längst gefasste Beschluss zum Schulneubau in Halstenbek auf der Kippe, weil die Christdemokraten angesichts der kritischen Finanzlage der Gemeinde kurzfristig die Notbremse gezogen hatten. Das Thema war zur Beratung zurück in die Fraktionen verwiesen worden.
Das Bauprojekt ist umstritten, seine Gegner bezeichnen den geplanten Neubau für rund 900 Schüler gar als "Monsterschule". SPD und FDP warnen vor krassen Sparmaßnahmen als Folge des finanziellen Gewaltaktes: Zur Diskussion stehen die Schließung der Bücherei-Nebenstelle oder Budget-Kürzungen in der Jugendarbeit. Zur Finanzierung des Schulneubaus müssen sich die Halstenbeker auf jeden Fall auf Steuererhöhungen einstellen.
Auch Eltern von Kindern der Schule Süd haben ihre Probleme mit dem Projekt: Hätten sich SPD und FDP mit ihren Erweiterungs- und Sanierungsplänen für die bestehenden Gebäude durchgesetzt, hätte auch der idyllisch gelegene Standort der Grundschule Süd als Außenstelle erhalten werden können - so wünschen es sich dort Schulkonferenz wie Elternbeirat. Mit dem CDU-Ja zur Komplettlösung steht jetzt fest: Beide Grundschulen werden der Gemeinschafschule angeschlossen und bilden ab Herbst 2009 eine organisatorische Einheit. Freia Kahl warb bei den Eltern aus der Schule Süd um Verständnis: "Die Zeit der Zwergschulen ist vorbei. Die neue Form der Lehrerstundenversorgung durch das Land mache an den Gemeinschaftsschulen eine bessere pädagogische Versorgung möglich als an den kleinen Schulen."
Für die Fans der neuen Grund- und Gemeinschaftsschule Halstenbek hat die Entscheidung für den Neubau auf der Brandtschen Wiese Strahlkraft: "Kommt nach Halstenbek, wird es bald heißen", so ein Vater. "Wir haben hier eine tolle Schule."
Der Hauptausschuss wird am Montag, 29. Juni, über die Vorauswahl unter den Bietern für das Schulneubau beraten. Die Grund- und Gemeinschaftsschule soll im Rahmen einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft (ÖPP) gebaut werden.