Jetzt geht's ans Eingemachte: Die Stadt Quickborn ruft ihre Bürger dazu auf, am Dienstag, 7. Juli, in die Heinrich-Hertz-Realschule zu kommen, um über Auswege aus der akuten Finanzkrise zu diskutieren.

Quickborn. Unter dem Motto: "Packen wir es gemeinsam an!" soll dort von 19.30 Uhr an über alle möglichen Vorschläge zu Einsparungen und zusätzlichen Einnahmen beraten werden, kündigt Bürgermeister Thomas Köppl an. Ziel sei es, den 36-Millionen-Euro-Haushalt um 1,8 Millionen Euro pro Jahr zu entlasten.

"Alles muss auf den Prüfstand", fordert Köppl. Vorsicht mahnt er nur bei den Steuereinnahmen an. "Eine weitere Erhöhung der Grundsteuer geht gar nicht", betont der Verwaltungschef. Die Bürger mussten gerade erst eine 50-prozentige Anhebung verkraften, die eine Million Euro mehr einbringen soll. Auch die Gewerbesteuer sollte seiner Ansicht nach nicht angefasst werden. Diese Einnahmequelle werde sich voraussichtlich bei den erwarteten elf Millionen Euro "stabilisieren", sagt Köppl. Nach seinem Gespräch mit den wichtigsten Streuerzahlern warnt er: "Sie würden ausgesprochen allergisch auf eine Erhöhung reagieren." Der niedrige Steuersatz von 290 Punkten sei eher ein Argument, dass sich weitere Unternehmen in der Eulenstadt ansiedeln werden. Darum sollte auch die Wirtschaftsförderung eher gestärkt werden, fordert Köppl. "Da zu kürzen, wäre das Gleiche, als wenn ein Betrieb in der Krise seinen Vertrieb einstellt. Das wäre unsinnig." Auch Tafelsilber könne nicht verscherbelt werden.

Also bleibt wohl nur, den großen Rotstift bei den Ausgaben anzusetzen. Die dicksten Brocken sind da die Personalkosten (7,2 Millionen Euro für 154 Mitarbeiterstellen, davon 113 im Rathaus), Kindergärten (3,1 Millionen), Sport- und Vereinsförderung(800 000 Euro), Hochbau (700 000 Euro), Bücherei (290 000 Euro), Freibad (280 000 Euro) Straßenbau (220 000 Euro) und Volkshochschule (120 000 Euro). Köppl will keine Vorgaben machen. Er sagt nur: "Eine Einsparung ohne Leistungsreduzierung kann es nicht geben." Somit wäre ein ganzes Sparpaket denkbar, wozu auch höhere Gebühren bei VHS, Bücherei und Verwaltung, reduzierte Öffnungszeiten und sogar Sportstättenentgelte gehören könnten.

Am Abend des 7. Juli werde den Bürgern ein umfassendes Papier mit Vorschlägen präsentiert, kündigt Köppl an. Schautafeln sollen darstellen, wofür das ganze Geld ausgegeben wird und wie die Haushaltslage aussieht. Im September ist eine zweite öffentliche Veranstaltung geplant. Danach müsse die Politik entscheiden, wo und was konkret eingespart werden soll.