Schon erstaunlich

"Noch mal l5 600 Autos auf der Kreuzung", PZ vom 18. Juni

Ihre Schlagzeile und der Informationskasten unter Ihrem Artikel stellen die Dinge in ihrer ganzen Gigantonomie dar. Welcher Gemeindevertreter ist so blind, dass er nicht sieht, wie diese Ansiedelungen nicht nur die Wohnqualität in Halstenbek erheblich mindern werden, zu einer unvorstellbaren Verkehrsbelastung und zur Lärmbelästigung weit über das Gewerbegebiet hinaus führen und schließlich eine durch nichts aufzufangende Umweltverschmutzung der Luft verursachen werden. Diese Schäden rechtfertigen nicht im Entferntesten die erhofften Gewerbeeinnahmen (wenn sie denn überhaupt in dem Maße fließen werden). Es erstaunt, dass die Mitglieder des Bauausschusses, bis auf die Grünen, für ein Projekt stimmen, das nur durch eine geringe Abspeckung im Bauvolumen überhaupt im Zielabweichungsverfahren in Kiel genehmigt werden konnte, unter der Annahme, dass der Verkehr sich lediglich auf 7 600 Autos erhöhen würde. Der doppelten Menge an Autos wird jetzt anscheinend freudig zugestimmt!!

Dass sich auch die Bundeskoalitionsparteien, unsere derzeitige Regierung, bei der Planung neuer Regionen und Projekte umweltschützende Ziele gesteckt haben, scheint von den hiesigen Parteimitgliedern noch nicht bemerkt worden zu sein. Wo bleiben da die Verantwortung gegenüber der nächsten Generation und die Verlässlichkeit einer Partei gegenüber ihren Wählern?

Setzen wir also auf die Vernunft der Gemeindevertreter bei der letzten Abstimmung und ziehen wir sie namentlich zur Rechenschaft, wenn der GAU eingetreten ist.

Dr. Udo Lincke, Halstenbek

Welche Experten?

"Halstenbeks Anträge auf Tempo 30 abgelehnt", PZ vom 23. Juni

Sie schreiben, dass die Halstenbeker "Verkehrsexperten" die ablehnende Begründung des Fachdienstes Straßenbau und Verkehrssicherheit in Pinneberg nicht akzeptieren wollen. Wer sind diese "Experten"? Ich kenne keine! Wenn man sich die Begründung des Kreises Pinneberg genau durchliest, muss man zu dem Ergebnis kommen, dass von vornherein die Anträge für eine Genehmigung keine Chance gehabt haben.

Im Falle des Luruper Weges wurde das ebenfalls beantragte Verbot der Durchfahrt für Lkw über 7,5 Tonnen mit der Begründung abgelehnt, dass dieser Antrag nicht einmal begründet wurde! Nach Aussage der ablehnenden Behörde wurde dem Antrag auf eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 Stundenkilometer keine aktuelle Lärmreduktionsberechnung und auch keine aktuelle Verkehrszählung beigefügt! Das beigefügte Gutachten von ARGUS sei nicht ausreichend. Jeder, der mit Behörden zu tun hat, weiß doch, dass Anträge auf Genehmigung nur eine Chance haben, wenn sie ausreichend begründet werden. Warum informiert man sich nicht vor Antragsstellung, welche Unterlagen beigefügt werden müssen?

Dieter Volkmann, Halstenbek

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