Unterschriften-Aktion und Proteste der Gymnasiasten hatten Erfolg: Pavillon wird nun wie geplant umgesetzt.

Quickborn. Ein historischer Moment in der Quickborner Kommunalpolitik: Unter großem Jubel und Applaus von etwa 150 Schülern, Lehrern und Eltern des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums bestätigte die Ratsversammlung den Erhalt des geliebten Teehauses auf dem Schulhof des Gymnasiums. SPD, Grüne und FDP stimmten mit 18 gegen 14 Stimmen gegen den Antrag der CDU, das Teehaus im Zuge des geplanten Neubaus der Schule ersatzlos abzureißen. Dies war die erste Abstimmungsniederlage seit acht Jahren, glaubt Erster Stadtrat Klaus H. Hensel (CDU). Das Zünglein an der Waage war die FDP. "Das Teehaus steht nicht auf unserer Sparliste", sagte Ratsherr Horst Stahl kurz und knapp.

Dabei zeichnete sich diese Entwicklung schon vor der Sitzung ab. Der Hauptausschuss, der unter Ausschluss der Öffentlichkeit immer vor der Ratssitzung tagt, hatte bereits den Kompromiss des Fachausschusses bestätigt: Dieser hatte entschieden, die Stadt sollte bei dem Neubauvorhaben auf Kunst am Bau verzichten und die so eingesparten 40 000 Euro für die Umsetzung des Teehauses verwenden. Dieser kostet jetzt 63 356,56 Euro, wie die Ausschreibung ergeben hat. Zudem kündigte Roland Hansen als Vorsitzender des Fördervereins der Oberschule an, dass sein Verein sich mit einem Betrag "5000 Euro plus X" daran beteiligen werde. So bliebe für die Stadt noch eine Summe um die 15 000 Euro übrig, warb Hansen für das Projekt.

Doch die CDU hielt an ihrem Antrag fest. Die Finanzlage Quickborns sei so angespannt, begründete Henning Meyn - "da können wir diese Ausgabe dem Steuerzahler nicht vermitteln."

Aber die Stimmung im Saal war an diesem Abend eindeutig gegen die CDU. Zahlreiche Transparente forderten den Erhalt des Gebäudes, das seit mehr als 20 Jahren von den Schülern als Mensa, Rückzugsraum außerhalb des Schulgebäudes genutzt und von Eltern ehrenamtlich unterstützt wird. Die Schüler meldeten sich lautstark zu Wort. Es sei "eine Schweinerei", dass sich die CDU nicht mehr an das Versprechen halten wolle, das Teehaus "auf jeden Fall" zu retten, erinnerte Philipp Schenk an den Beschluss vom April 2008. Und Katja Grundmann präsentierte die 800 Unterschriften, die die Schüler in vier Tagen gesammelt hatten, und warnte die CDU: "Sie sparen an Ihren zukünftigen Wählern."

Schulleiterin Angelika Lahrs war am Ende froh: "Wir freuen uns sehr. Und ich bin stolz auf meine Schüler, wie sehr sie sich dafür eingesetzt haben."