Deutsch-Amerikanische Gesellschaft unterstützt die Beziehungen der Schwester-Städte seit 25 Jahren.

Pinneberg. Geplant war das nicht: Als Hartmut Nolte vor 26 Jahren mit seiner Familie Urlaub in Amerika machte, führte die Reise auch gen Washington und durch Pinnebergs Partnerstadt Rockville im US-Bundesstaat Maryland.

"Man stelle sich das vor", schwärmt der damalige Chefarzt der Pinneberger Kliniken. "Bürgermeister John Freeland empfing uns einfache Bürger Pinnebergs im Rathaus. Die Menschen in Rockville waren unglaublich gastfreundlich und herzlich. Wir haben dann darüber nachgedacht, dass es zwar seit 1957 eine Städtepartnerschaft zwischen Pinneberg und Rockville gab, dass die bis dato allerdings nur auf Verwaltungsebene stattfand und die Pinneberger Bürger wenig davon hatten."

Das sollte sich ändern. Kaum waren Hartmut und Helga Nolte wieder daheim, machten sie sich an die Gründung einer Gesellschaft. Am 25. Februar 1984 war es soweit: Gemeinsam mit Rufin Teichmann, Reinhard Lück, Klaus May, Bernd Tempelmann, Joachim Toussant und Sigrid Schwarz riefen sie die Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Rockville-Pinneberg (DAGRP) ins Leben. Wenige Wochen später besuchten Rockville-Bürgermeister John Freeland und Frau Marylin Pinneberg. Die Gesellschaft zählte bereits 50 Mitglieder. Im Herbst 1984 reisten 22 Schüler und Lehrer der Theodor-Heuss-Schule nach Rockville.

Acht Jahre bekleidete Hartmut Nolte das Amt des Präsidenten, heute ist der immer noch praktizierende Arzt stolzer Ehrenpräsident. "Wir wollten damals eine Bürgerinitiative schaffen", sagt Nolte. "Das ist uns gelungen." Bis heute unterstützt der aktuell 180 Mitglieder zählende gemeinnützige Verein die Beziehungen zwischen den Menschen in Rockville und Pinneberg auf kulturellem, sportlichem und sozialem Gebiet. Regelmäßig besuchen Schüler, Sportler, Musiker, Künstler, interessierte Bürger und Stadtvertreter ihre amerikanische Partnerstadt und leben dort in den befreundeten Familien. Eben erst war Bürgermeisterin Kristin Alheit zu Gast in Rockville. Auch die "friends" aus der "Sister City" kommen immer wieder gerne nach Pinneberg. In diesen Tagen sind elf Schüler der Wootton High School Rockville mit dem Lehrer Tony DeRosa sowie James McConkey, Präsident der Rockville Sister City Corporation, zu Gast in Pinneberger Familien. "Es sind in den Jahren unglaublich viele und beständige Freundschaften entstanden", sagt Nolte. "Das ist Völkerverständigung pur."

Mit den amerikanischen Gästen wird am Sonntag mit 130 geladenen Gästen im Hotel Cap Polonio der 25. Geburtstag der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft Pinneberg-Rockville gefeiert. Wahrscheinlich wird ganz viel zurück geblickt. Bernd Hinrichs, seit zwei Jahren Präsident der DAGRP schaut derweil schon mal nach vorne. "Schwerpunkt unserer Arbeit in der Zukunft wird auf jeden Fall der Schüler- und Jugendaustausch zwischen Pinneberg und Rockville sein." Ab Herbst wird ein Pinneberger Schüler wieder für ein Jahr in Rockville zur Schule gehen und leben. Zur großen Freude von Bernd Hinrichs: "Wir werden uns sehr intensiv weiter um den interkulturellen Austausch zwischen Pinneberg und Rockville kümmern."