Die eingeleiteten Veränderungen in der Schullandschaft sind für die 41-Jährige ein bedeutender Meilenstein.

Pinneberg. Ihr erster Arbeitstag als Bürgermeisterin fiel auf einen Sonnabend - und den verbrachte Kristin Alheit beim Pinneberger Anglerverein. Inzwischen ein Jahr im Amt, hat sich die 41-Jährige viel Sympathie und Anerkennung für ihren Führungs- und Kommunikationsstil "erangelt". Und wie fällt ihre eigene Bilanz aus?

"Es war ein spannendes, ein interessantes Jahr", so die 41-Jährige. Und fügt hinzu: "Mir wäre eigentlich lieber gewesen, die Herausforderungen hätten sich auf zwei bis drei Jahre verteilt!" Als wichtigstes Thema bezeichnet die Verwaltungschefin die Veränderungen in der Schullandschaft. "Das ist ein Meilenstein für Pinneberg. Man wird die Bedeutung des Beschlusses erst in zehn Jahren ermessen können." So hatte Alheit vorgeschlagen und durchgesetzt, die Schüler der bisherigen Karl-Sörensen-Realschule mit denen der Georg-Kerschensteiner-Grund- und Hauptschule in Pinneberg-Nord zusammenzulegen. Die frei werdenden Räume der Sörensen-Schule werden dann durch Gymnasiasten des überquellenden Brahms-Gymnasiums gefüllt, das auf diese Weise eine Außenstelle erhält. Außerdem bekommt die Oberschule eine Drei-Feld-Sporthalle.

Auch die Beschlüsse zum Einstieg in die Ganztagsschule sowie für den Neubau von zwei Kindertagesstätten hebt die Bürgermeisterin hervor. Wegweisend sei auch der Erhalt von Mitteln aus dem Konjunkturprogramm II, mit deren Hilfe die Grund- und Gemeinschaftsschule, die Theodor-Heuss- sowie die Rübekampschule energetisch saniert werden können. "Das waren alles richtungsweisende Beschlüsse mit Wirkung nach außen."

Auch nach innen will die 41-Jährige tätig werden - und organisatorisch und personell im Rathaus etwas umkrempeln. "Ich habe nach einem Jahr meine Schlüsse gezogen." Wann etwas passieren wird und wie die Änderungen aussehen, das wolle sie aber "jetzt noch nicht in der Presse kommunizieren".

Eine Personalentscheidung, die ihr Kritik eingebracht hat, ist bereits getroffen: Für die von ihr engagierte und schnell wieder (von sich aus) ausgeschiedene Wirtschaftsförderin Piroska Csösz hat Alheit ab 1. Juli Stefan Krappa geholt - einen Weggefährten aus ihrer Zeit als Chefin des SPD-Kreisverbandes Altona.

Als negativ empfindet die 41-Jährige den beschlossenen Umzug der Kreisverwaltung nach Elmshorn. "Da wurden andere Optionen nicht genügend geprüft." Noch gibt die Verwaltungschefin nicht auf. "Das mache ich erst, wenn der Landrat mit dem letzten Umzugskarton an mir vorbeimarschiert ist."

Der eigene Umzug ist zunächst vom Tisch - Alheit wohnt mit ihrer Familie weiter in Hamburg. "Niemand wird mir vorwerfen, dass ich mich nicht genügend mit Pinneberg identifiziere." Sie sei von den Mitarbeitern gut aufgenommen worden - und werde auch von den Bürgern, besonders per E-Mail, stark beansprucht. "Das ist auch gut so, vielen Dank dafür." Im zweiten Jahr ihrer Amtszeit soll nun die Haushaltskonsolidierung ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. "Die Wirtschaftskrise wird uns hart treffen." Ein zweiter Nachtragsetat solle nach der Sommerpause beschlossen werden.