Verbindung bald am Wochenende von Hamburg aus durchgängig. Partygänger dürfen feiern. Erfolg für Bernd Schröder (SPD): “Das ist ein Quantensprung für die Region.“

Kreis Pinneberg. Darauf haben viele Nachtschwärmer lange warten müssen: Mit Beginn des Winterfahrplans wird der Kreis Pinneberg in den Nachtverkehr der S-Bahn aufgenommen. Dann wird die S 3 freitags und sonnabends bis Pinneberg durchfahren - und dort ein Regionalzug zur Weiterfahrt nach Elmshorn warten! Bisher ist für alle S-Bahn-Nutzer zwischen 1 und etwa 4 Uhr der Bahnhof Elbgaustraße Endstation.

"Gerade für Jugendliche und junge Erwachsene war das Loch im Fahrplan ärgerlich", so Pinnebergs Bürgermeisterin Kristin Alheit. Sie hatte in ihrem Wahlkampf versprochen, sich für eine Lösung einzusetzen - und sie stieß beim SPD-Landtagsabgeordneten Bernd Schröder auf offene Ohren. Der konnte in Gesprächen auf Landesebene sowie mit den zuständigen Verkehrsunternehmen schließlich die Schaffung des neuen Angebots erreichen. "Für die Region Pinneberg ist das ein Quantensprung", so Schröder.

Alle Nachtschwärmer, die in Hamburg etwas erleben möchten, müssen sich allerdings noch etwas gedulden: Der Winterfahrplan tritt erst am 13. Dezember in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt werden freitags und sonnabends drei S-Bahnen der Linie S 3, die bisher in Elbgaustraße endeten, nach Pinneberg durchfahren. Daraus ergibt sich ein Stundentakt - und das Loch im Fahrplan wird geschlossen (genaueres siehe Info-Kasten).

Auch Halstenbeks Bürgermeisterin Linda Hoß-Rickmann ist begeistert. "Viele Eltern mussten sich bisher darüber Sorgen machen, wie ihre Kinder nach Hause kommen, oder mitten in der Nacht aufstehen, um Elterntaxi zu spielen", so die Verwaltungschefin.

"Wir sind froh, das Hamburger Umland jetzt miteinbeziehen zu können", so Lutz Aigner, Geschäftsführer des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV). Das neue Angebot trage zur Qualitätsverbesserung sowie langfristig auch zur Erhöhung der Fahrgastzahlen bei. "Wenn das gut angenommen wird, müssen wir auch über eine Ausweitung des Taktes reden", so Bernhard Wewers, Geschäftsführer der Landesweiten Verkehrsservicegesellschaft (LVS).

Das neue Angebot ist zunächst auf ein Jahr begrenzt. Wewers: "Aber da kommen wir kaum wieder raus!" Das zeigt auch das Beispiel der Hansestadt: Dort werden die nächtlichen Durchfahrten von S- und U-Bahnen gut angenommen - pro Jahr werden laut Kay Uwe Arnecke, Geschäftsführer der S-Bahn, zwei Millionen Fahrgäste in den Nachtzügen gezählt.