Vor einem Jahren hat die Gruppe “Kunst im Mittelpunkt“ ein kreatives Motto für die 775-Jahr-Feier entwickelt: “Uetersen fällt aus dem Rahmen“. Die ersten Akzente dafür sind gesetzt.

Uetersen - Gestern hat die Designerin Gisela Meyer-Hahn, unterstützt von anderen Künstlern und Arbeitern des städtischen Bauhofs, ein weiteres Projekt in dieser Reihe begonnen. Der Titel: "FarbTöne".

Über den Hafen, über den Burggraben und übers Rosarium spannte sie mit fachkundiger Unterstützung farbige Noten, installiert wie auf dem Notenblatt auf fünf Stahlseilen. "Ich will damit Brücken ziehen, Stadtteile verbinden, unterschiedliche Genres zusammenbringen, ", erklärt die Künstlerin, deren Arbeiten nie statisch sind. "Wichtig ist mir die Bewegung." Vorerst schafft der Wind diese Bewegung, bringt die symbolischen Töne horizontal und vertikal in Schwung, dazu spiegelt sich das Objekt im Wasser.

Am Montag, 6. Juli, wird der nächste Bogen geschlagen: Von 18 Uhr an singt der 130-köpfige Gesamtchor der Uetersener Chorknaben am Rosarium. Dazu gibt es Farben, die eine "Heiterkeit" ausstrahlen sollen, verspricht die Designerin und schaut dabei schmunzelnd auf ihre Hände, die 1700 Stahlseilklemmen angezogen haben. Die "FarbTon"-Choreografie wird um 22.30 Uhr mit den Männerstimmen der Chorknaben und Stefan Kuchel (Saxofon) als Solist fortgesetzt werden. Diese Klang- und Lichtinszenierungen gehören zu den herausragenden Arbeiten der Pinneberger Künstlerin.

Gisela Meyer-Hahn verbindet Klänge und Farben, macht Licht und Ton fühlbar. Sie sagt: "Nichts ist dabei zufällig, sondern die Lichtstimmungen, die die Seele berühren, sind als Dramaturgie in Interaktion mit den Sängern und dem Saxofonisten erarbeitet." Die Künstlerin inszeniert freihändig am Mischpult. Zum Programm gehört an dem Abend die Uraufführung des litauischen Werkes "Light, my light". (mra)