Das Unternehmen wird ab sofort von den Prokuristen Wolfgang Sprenger und Helmut Weigel geführt.

Kreis Pinneberg

Die Turbulenzen um die angeschlagenen Regio Kliniken GmbH haben ein hochkarätiges Opfer gefordert: Alexander Schlick (38), seit 2005 Geschäftsführer des dem Kreis Pinneberg gehörenden Unternehmens, wurde am Freitag von Landrat Wolfgang Grimme (CDU), dem Aufsichtsratsvorsitzenden, gefeuert.

In der offiziellen Pressemitteilung heißt es, dass man sich im "gegenseitigen Einvernehmen" darauf verständigt habe, dass "Herr Schlick mit dem heutigen Tage von seiner Funktion freigestellt" werde. Und weiter: "Der Vertrag zwischen den Regio Kliniken und Alexander Schlick läuft noch bis 14. April 2010."

Der Aufsichtsratsvorsitzende äußerte sich auf Nachfragen der Pinneberger Zeitung nicht weiter zu den Hintergründen für den drastischen Schritt, doch weist die Formulierung darauf hin, dass Schlick bis in den nächsten Frühling bezahlt wird, ohne etwas leisten zu müssen.

Wie die Regio Klinken mitteilten hätten in diesem Monat Verhandlungen zur Fortsetzung seines Vertrages angestanden. "Während der Verhandlungen ist Herr Schlick zu dem Ergebnis gekommen, dass er unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht für eine Verlängerung des Vertrages zur Verfügung steht", hieß es. Grimme: "Wenn so eine Entscheidung gefallen ist, ist es üblich, dass eine Freistellung erfolgt."

Schlick war 2005 von den Wittgenstein-Kliniken nach Pinneberg gekommen. "Er hat maßgeblich und federführend an der Umwandlung des früheren Eigenbetriebes in einen eigenständigen Gesundheitskonzern mitgewirkt. Unter der Federführung von Alexander Schlick ist der Prozess weitestgehend umgesetzt worden", so die Mitteilung.

Jedoch: Schlick ist es auch, der ein Millionen-Defizit zu verantworten hat, so dass sich jetzt der Kreis nach kapitalkräftigen Anteilseigner umsehen muss und den Kommunen des Kreises eine saftige Erhöhung der Umlagen droht. Kein Wort davon in der Pressemitteilung, sondern: "Dr. Grimme dankt Herrn Schlick für die dem Kreis Pinneberg und seinen Einwohnern geleisteten Dienste und wünscht ihm für seine private und berufliche Zukunft alles Gute."

Das Unternehmen wird ab sofort von den Prokuristen Wolfgang Sprenger und Helmut Weigel geführt. Beide begleiten die strategische Neuausrichtung des Unternehmens.

Auf Nachfrage erklärte die Pressesprecherin der Pinneberger Regio-Kliniken, Susanne Eyrich, dass auch das Konzept eines Management Buy-outs bestehen bleibe. Nach dem Weggang Schlicks sind es wohl nun nur noch vier kaufwillige Manager.