Sie sind überall zu finden, an Häuserwänden, auf Schalt- und Briefkästen und auf Scheiben: Graffiti gehören zum Stadtbild.

Der Begriff ist die Mehrzahl des italienischen Wortes "Graffito", was ursprünglich in Stein geritzte Zeichen bedeutete. Erste Graffiti waren schon im alten Ägypten zu sehen. Es handelte sich um gekratzte, private Inschriften, die sich auf Tempeln, in Gräbern, auf Felsen und Statuen befinden.

Die Verfasser ritzten Gebete und Verehrungen von Göttern in die Felswände, aber auch Abrechnungen und Warenlisten. Manche hinterließen auch einfach nur ihren Namen - das hat sich bis heute erhalten. Nur verwenden die modernen Sprayer Farben aus der Dose, um ihr Kürzel (tags) zu hinterlassen.

Auch in den römischen Städten Pompeji und Herculaneum, die 79 n. Chr. untergingen, geben viele Graffiti Aufschluss über das Leben der Menschen. Neben den tags, die meist illegal gesprüht und als Sachbeschädigung geahndet werden, gibt es auch die Kunstform der Graffiti. Grundlage der Wandbilder bleiben Buchstaben und Zahlen. Wer sein Kürzel möglichst häufig im Bild unterbringt und dazu noch eine ganz neue Bildkomposition schafft, erzielt in der Graffiti-Szene viel Ruhm.