Ein in Pinneberg tätiger Polizeibeamter muss sich Freitag vor dem Amtsgericht der Stadt verantworten.

Pinneberg. Die Staatsanwaltschaft wirft dem in Kremperheide wohnenden Mann Körperverletzung im Amt vor. Er soll gegen 0.40 Uhr am 23. März vorigen Jahres im Streifenwagen auf der Fahrt von Holm zum Revier einen Mann misshandelt haben.

Laut Anklage hatte das Opfer die beiden im Wagen sitzenden Beamten des Bezirksreviers beleidigt. Daraufhin habe der Polizist das Fahrzeug gestoppt, sich abgeschnallt, den Geschädigten zu sich herangezogen und ihm mit dem Handballen der rechten Hand zwei kräftige Schläge ins Gesicht versetzt. Laut Anklage versetzte der Beamte dem Opfer mit den Worten "Halt's Maul, du lernst es ja nicht anders" zwei Ohrfeigen. Beim Abwenden soll er zudem den Satz "Ein Schlag gegen den Kopf erhöht das Denkvermögen" geäußert haben.

Zu der Verhandlung sind außer dem Opfer zwei weitere Zeugen geladen, darunter die mit im Fahrzeug sitzende Polizistin. Ihre Aussage dürfte das Verfahren entscheiden. Im Fall eines Schuldspruchs drohen dem Angeklagten laut Gerichtssprecherin Lysann Mardorf bis zu fünf Jahre Haft. Schon eine Verurteilung zu einem Jahr würde für eine Entlassung aus dem Beamtenverhältnis ausreichen. Jedoch scheint auch eine Geldstrafe denkbar.