Verliert die Stadt Pinneberg heute Abend ihre Kreisverwaltung an Elmshorn? Wird der geplante Neubau des Kreishauses neu ausgeschrieben?

Kreis Pinneberg

Oder bleibt alles beim alten und der Vertrag mit Impala/Rahimi wird so verlängert, dass der Investor nun bis Mitte 2011 Zeit hat, das Gebäude am Pinneberger Güterbahnhof fertig zu stellen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Kreistag ab 18 Uhr im alten Kreistagssaal - unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Die Meinungen der Fraktionen gehen auseinander. Die SPD will aus dem Vertrag mit Impala aussteigen. FDP und Grüne ebenso - aber mit der Vorgabe, das alte Kreishaus zu sanieren (Grüne) beziehungsweise das Angebot der Eggert-Gruppe (EMV) anzunehmen, die Kreisverwaltung in die bald leer stehenden Talkline-Gebäude am Grauen Esel einziehen zu lassen (FDP). Die CDU tendiert eher zum alten Pinneberger Angebot, sei aber noch "unentschieden", so Fraktionschefin Heike Beukelmann gestern vielsagend.

Wenn der Kreistag keine klare Entscheidung trifft, werde er den neu ausgehandelten Vertrag mit Impala unterzeichnen, warnt Landrat Wolfgang Grimme. Zumal eine Sanierung des alten Kreishauses vom Innenministerium wegen der Verschuldung nicht mehr genehmigt werde.

Führt das zu einer Einigung der Impala-Gegner bei SPD, FDP, Grünen, KWGP und Die Linke, die eine Mehrheit im Kreistag hätten? Grünen-Fraktionschef Thomas Giese: "Wir stehen in Kontakt." Die Kreisverwaltung favorisiert offiziell weiterhin das Impala-Angebot. Sie hat beide Angebote nach den Kriterien der Ausschreibung miteinander verglichen. Danach schneidet Impala mit 81,3 von 100 möglichen Punkten um 1,7 Punkte besser ab als EMV/Talkline. Doch dabei sei bei EMV weder die neue Mietsenkung (nun 7,95 Euro statt 8,45 Euro je Quadratmeter) berücksichtigt noch die Möglichkeit - wie bei Impala - alle fünf Jahre 750 der 14 000 Quadratmeter Büroflächen an den Investor zurückzugeben, erläutert Kreissprecher Andreas Köhler. So wäre das Talkline-Angebot jetzt um ein Drittel preisgünstiger als das von Impala. Der Kreis würde in 25 Jahren mehr als 30 Millionen Euro sparen.

In seiner Vorlage zum Haushalt schlägt Grimme vor, "die wirtschaftlichste und genehmigungsfähige Lösung" für das neue Kreishaus zu wählen.