Fünf Samariter?

"Manager verursachen das Defizit und sollen nun das Sagen haben?", PZ vom 11. Mai

Das MBO-Modell, das im Gesundheitsbereich offensichtlich aus guten Gründen noch niemals praktiziert wurde, verletzt gründlich jegliche betriebswirtschaftliche Sorgfalt - zulasten des Steuerzahlers und aller Klinikmitarbeiter! Wer kommt eigentlich auf die Idee, drei Kliniken für rund zehn Millionen Euro (74,9 Prozent) an fünf Samariter zu verscherbeln?

Allein der immaterielle Firmenwert liegt bei deutlich über 50 Millionen Euro! Kommen dann nicht noch millionenschwere Sachwerte dazu?

Und dann tun Sie auch noch so, als müsste man den fünf Herren höchst dankbar sein. Die wissen ganz genau, was sie da tun wollen. Die fünf Manager haben eher einen "bewegten" und in den qualitativen Anforderungen "überschaubaren" beruflichen Werdegang hinter sich.

Und sie haben schon die verlustreiche Vergangenheit der drei Kliniken zu verantworten. Also: Die neun Millionen Euro Verlust 2008 sind uneingeschränkt vom Management zu verantworten!

Dazu kommen dann noch Maßnahmen genau dieses Managements, die fehlgeschlagen sind und einen hohen Anteil dieses Verlustes mitverschuldet haben (Privat -Kliniken, Altersheim usw.) Und auch diese selbst verschuldeten Verluste will sich dieses Management von den K1inik- Mitarbeitern per Gehalts- und Stellenpolitik sowie über Arbeitszeit wiederholen!

Der Verlust von neun Millionen Euro macht bei rund 130 Millionen Euro Umsatz sieben Prozent aus. Und diesen Betrag kann angeblich der Kreis nicht zur Überbrückung finanzieren, um dann mit einem besseren Management wieder fünf Prozent des Umsatzes (also: mindestens 6,5 Millionen Euro per anno) Gewinn zu machen? Lächerlich!

Zudem: durch den "sales and lease back"-Vertrag des Jahres 2008 (Immobilien) sind gerade 102 Millionen Euro kassiert worden.

Und: Nach 24 Jahren erhält jeder der Manager-Investoren für heute zirka zwei Millionen Euro Invest umgerechnet rund 20 Millionen Euro "extra" aus diesem Vertrag zurück: man versteht die Welt nicht mehr!

Jürgen Koinecke, Holm

Gewissenlos

"Tornesch: Der alte Sportplatz wird bebaut", PZ vom 6. Mai

Was hier passiert ist, ist eine nie wieder gut zu machende Erbsünde an der Stadt Tornesch und seinen Bürgern. Für die Aufstellung des B-Planes durch die SPD für das Gebiet an der Friedlandstraße gab es keine Eile. Sie hatte den einzigen Grund, zu verhindern, dass ein Bürgerbegehren stattfinden kann. Das ist in höchstem Maße unfair, undemokratisch und bürgerfeindlich. Das Bürgerbegehren gegen einen Verkauf der Fläche Friedlandstraße wäre für alle die sauberste Lösung gewesen. Statistisch gesehen sind nicht mal 40 Prozent aller Bürgerbegehren erfolgreich und gerade in diesem Fall gehen die Meinungen auseinander, trotzdem bestand die Angst, dass womöglich der Bürger eine Entscheidung gegen die Vorstellung der politischen Mehrheit treffen könnte. Sie, die dieses zu stoppen gewusst haben, haben damit nicht nur der Stadt und seinen Bürgern einen immensen Schaden zugefügt, sondern auch Ihren Parteien SPD und CDU. Möge der Wähler dieses Fiasko bei den nächsten Wahlen stets bedenken, denn es wurde ihm, seinen Kindern und Enkeln die Chance genommen, Tornesch einen schönen Stadtkern zu geben. Nur ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen. Demnach dürften die Entscheidungsträger fortan auf einem Nagelbrett ruhen während der Bürgermeister frohlockend in die Hände klatscht, denn er hat offensichtlich kein Gewissen.

Imme Stade, Mitglied Fördergemeinschaft Bürgerpark Tornesch

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. An die Pinneberger Zeitung , Lindenstraße 30, 25421 Pinneberg, E-Mail: pz@abendblatt.de