Kaserne nutzen

"Pinneberg gibt für Schulbau sechs Millionen Euro aus", PZ vom 29. April

Wohin mit den Schülerströmen? Mein Vorschlag und der anderer Bürger seit langem ist, die Schulungsräume der ehemaligen Eggerstedtkaserne zu benutzen. Das dürfte doch naheliegen.

Man könnte die Kasernengebäude nebst Sporthalle überhaupt für ständigen Schulbedarf und auch als Ausweichmöglichkeit nutzen. Manche Lehrer würden sich freuen, wenn ihre Schule solche Räume hätte, hörten wir bei dem letzten Kasernen-Rundgang.

Warum dann so viel Geld ausgeben? Gut, hergerichtet, renoviert oder aber saniert werden müssten die Räume schon. Das Geld wäre aber nicht verloren, wenn die Absicht zur Übernahme des Berufsförderwerk -Bfw- für deren Zwecke zum Zuge käme oder auch eine Sport-Akademie dort eingerichtet würde.

Astrid Budszus, per E-Mail

Schnäppchenpreis?

"Top-Manager wollen Regio-Kliniken kaufen", PZ vom 2.Mai

Regio-Kliniken zum Schnäppchenpreis an Defizit-Manager?

Man reibt sich die Augen und staunt: Da wirtschaften sogenannte "Topmanager" unter anderem durch ihr Monopolyspiel auf dem "Gesundheitsmarkt" und die Aufblähung und üppige Vergütung ihres "Managements" unsere Regio-Kliniken tief in die roten Zahlen, und dürfen dann das heruntergewirtschaftete Unternehmen, unter freundlichem Beifall von Landrat Dr. Grimme, auch noch zum Schnäppchenpreis erwerben ?

Der Vorgang ist in jedem Falle skandalös.

Zur möglichen Erklärung sehe ich zwei Varianten: Entweder ist das Defizit "echt", das heißt: nicht auch durch systematische Tilgung aller Altlasten und/oder Vorwegnahme von Neuinvestitionen verursacht. Dann wäre es unverantwortlich, den an diesem Debakel Schuldigen weiterhin, und dann quasi unbegrenzt, die Kontrolle über unsere Kliniken zu überlassen. Da im Falle eines solchen "echten", das heißt strukturellen Defizits wohl kaum eine Bank bereit wäre, solchen Management-Strategen ihr "Management-buy-out - System zu finanzieren, ist diese Variante wohl fraglich.

Vielmehr muss auch daran gedacht werden, dass möglicherweise die folgende zweite Erklärungs-Variante zutrifft: Die kaufwilligen "Topmanager" gehen ganz sicher weder aus Nächstenliebe noch sozusagen in tätiger Reue für ihr Missmanagement das Risiko ein, zehn Millionen in den Sand zu setzen. Das derzeitige, aus welchen Gründen auch immer entstandene (und just zum passenden Zeitpunkt bekannt gewordene) Defizit scheint kein strukturelles, sondern ein nicht unwillkommenes; geeignet, sowohl den Kaufpreis für den beabsichtigten Deal niedrig zu halten als auch Belastungen der zukünftigen - dann ja privaten - Geschäftsjahre vorwegzunehmen. In diesem Fall müsste man den Begriff Missmanagement allerdings revidieren und den Herren zu einem strategisch über einige Jahre perfekt vorbereiteten Coup gratulieren: Die Sanierung bezahlte der Steuerzahler, das sanierte Unternehmen übernehmen die Manager zum Schnäppchenpreis.

Was jetzt geschehen muss: Untersuchung aller relevanten Geschäftsvorgänge der letzten Jahre durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer sowie Auswechseln und "Verschlankung" des Managements. Hauptverantwortlicher dafür, dass unsere Kreis-Kliniken nun offenbar zum Spielball privater Profiteure werden, ist Landrat Dr. Grimme; die politisch Verantwortlichen im Kreistag sollten uns, und zwar unabhängig von jeder parteipolitischen Couleur, bei der anstehenden Neuwahl eines Landrats vor weiteren sechs "Grimme-Jahren!" bewahren!

Dr. med. Konrad Wolf, Rellingen

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