Wird das Johannes-Brahms-Gymnasium in Pinneberg im kommenden Schuljahr für Neuzugänge gänzlich gesperrt?

Pinneberg

Eine Ankündigung von Schulleiterin Ortrud Bruhn, sämtliche 146 Anmeldungen für die fünften Klassen abzulehnen, ist eine der Maßnahmen, mit denen die Schule auf Raumprobleme aufmerksam machen will.

Die Schülervertretung hat alle Klassen zu einer Demonstration aufgerufen. Wie zuletzt vor fünf Jahren wollen die Gymnasiasten ihr Recht auf Bildung öffentlich einfordern.

"Die Kapazitäten reichen nicht aus, um auch nur einen Schüler in die fünfte Klasse aufzunehmen", hat Bruhn in einem Brief an Pinnebergs Politiker geschrieben. Das Schulgesetz, so erläutert sie, gebe ihr unter diesen Voraussetzungen das Recht, in Zusammenarbeit mit Schulaufsicht und -träger Schülerströme umzuleiten. Die Schulaufsicht bestimmt in einem solchen Fall eine andere Schule, die für die Aufnahme zuständig ist.

Starke Worte fand auch Schülersprecher Lennart Feix. "Wir leiden unter dem, was in den letzten 20 Jahren hier nicht geschehen ist", sagt er und spielt damit auf lange verschobene Anbauten am Gymnasium an. Als Extremsituationen der letzten Jahre nannte er Sportunterricht in der Aula und eine Auslagerung von Gymnasialklassen ins Jugendzentrum. "Bis jetzt haben wir uns zurückgehalten. Aber wenn es nur drei Container gibt, wo 40 Räume fehlen, dann kommt Protest auf", kündigte er an. "Von unseren 1200 Schülern dürfen 400 bereits wählen - das kann der Politik nicht egal sein", vermutete Feix.

Pinnebergs Bürgermeisterin Kristin Alheit beschwichtigte: "Das wichtigste ist, dass es eine für alle vertretbare Lösung gibt. Wenn alle daran mitwirken, bin ich sicher, dass uns dies gelingen und wir weiter alle Schülerinnen und Schüler in Pinneberg unterrichten können."

Mit ihrer Gegenwehr wollen Schüler und Schulleitung Druck auf die Pinneberger Politiker ausüben, der Schule eine annehmbare Übergangslösung zu spendieren. Das Thema ist Bestandteil der Tagesordnung der Ratsversammlung morgen, 7. Mai, Beginn 18.30 im Ratssaal. Der Vorschlag der Verwaltung, drei Container zusätzlich zu bereits bestehenden Behelfsklassen anzuschaffen, ist aus Sicht der Schule völlig unzureichend.

Mindestens zehn Container fordert Bruhn. Statt sie auf den kaum noch ausreichenden Flächen des Gymnasiums aufzubauen, hat Bruhn als Standort die Georg-Kerschensteiner-Schule vorgeschlagen. Sinn dieser Abweichung: Die Karl-Sörensen-Schule könnte schneller als geplant der Kerschensteiner-Schule zugeschlagen, die Räume in der Lindenstraße früher vom Gymnasium bezogen werden. Überhaupt nicht in Frage kommt aus Sicht der Schule die Idee, Teile des Gymnasiums in das Schulzentrum Egenbüttel auszulagern.