Lebensretter stellten sich beim Blaulichttag in Wedel vor. Die Kinder durften sich dabei fühlen wir echte Polizisten oder Feuerwehrmänner.

Wedel. Mit Blaulicht und Sirene fuhren die beiden Löschfahrzeuge vor und blieben vor der Feuerwehrwache in Wedel stehen. Die Kameraden sprangen aus dem Auto, um in Windeseile die Schläuche für den Einsatz vorzubereiten. Andere bargen währenddessen einen Verletzten über die Drehleiter. Dann hieß es Wasser Marsch, um das Feuer zu löschen. Doch keine Sorge, das Haus der Feuerwehr stand nicht wirklich in Flammen. Die Kameraden demonstrierten den Zuschauern auf dem ersten Blaulichttag in Wedel lediglich den Ernstfall.

Entlang der Schulauer Straße präsentierten sich am Sonnabend neben Feuerwehr, auch Polizei, Technisches Hilfswerk, Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, Deutsches Rotes Kreuz und Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein. Der Mitglieder des Vereins Mini-Flitzer aus Kellinghusen jagen zwar keine Verbrecher oder stoppen Raser, aber die motorradbegeisterten Jungs und Mädchen im Alter zwischen 6 und 13 Jahren machten auf ihren 2,5 PS starken Hondas im Kleinformat trotzdem eine gute Figur.

Sie fuhren Formationen oder zu dritt auf einer Maschine, wobei sie die Fahnen der EM-Teilnehmer schwenkten. Dass sogar 30 Menschen auf einem Motorrad Platz finden, habe der Verein in der Vergangenheit schon unter Beweis gestellt und es damit ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft, sagte Werner Brand, Zweiter Vorsitzender.

Beim Auftritt der acht Jahre alten Beriwan stockte den Zuschauern der Atem. Das Mädchen, das seit anderthalb Jahren Mini-Motorrad fährt, sollte den Weg über eine Rampe nehmen. Was das Publikum nicht wusste: Sie sollte zweimal vorher abbremsen. Beim dritten Versuch wollten die Mitarbeiter dann einen Bolzen entfernen, damit die Rampe herunterzulassen. Beriwan fuhr aber schon beim zweiten Versuch drüber. Die Helfer konnten nicht so schnell reagieren und das Mädchen stürzte. Sie stand aber gleich wieder und lächelte tapfer. Ihr war nichts passiert.

Die volle Aufmerksamkeit wurde auch den Bundespolizisten der Fliegerstaffel Fuhlendorf bei Bad Bramstedt zuteil, die mit einem Hubschrauber vom Typ Eurocopter EC 135 T2i auf der Schafweide landeten. Mit großen Augen standen die Kinder davor und ließen sich erklären, wie die Beamten Verbrecher mit Hilfe von Außenkameras jagen. Auch die Frage eines kleinen Jungen, warum die Polizisten die Waffen nicht an den Hüften, sondern im Halfter um die Schultern trugen, konnte geklärt werden: Damit sie im engen Cockpit nicht an die Armaturen stoßen.

Ein weiteres Highlight war für Kinder die Teddy-Notaufnahme der Regio-Klinken. Hier wurden verletzte Stofftiere und Puppen von Ärzten und Pflegekräften behandelt. Welche Krankheit oder Verletzung Teddy und Co hatten, blieb ihrer Fantasie überlassen. Was sich zunächst amüsant anhört, hat einen ernsten Hintergrund. Den Kinder sollte die Angst vor Untersuchungen beim Arzt genommen werden. Zudem erklärten die Mediziner, wie eine Zentrale Notaufnahme funktioniert. Wer wollte, konnte ein Foto von sich in OP-Kittel knipsen lassen.

Die DLRG bot Fahrten mit dem Kinderboot auf der Wedeler Au an, die eigens dafür aufgestaut wurde. Ein weiteres nasses Vergnügen: Kinder konnten mit einem Wasserschlauch auf ein Modellhaus spritzen und Feuerwehr spielen. Am Stand der Bundespolizei wurde über die Gefahren auf Bahnanlagen aufgeklärt. Hier konnten Kinder auch am heißen Draht ihre ruhige Hand erproben. Dabei musste eine Metallschlaufe entlang eines Drahtes geführt werden, ohne ihn zu berühren. Wenn das doch geschah, ging ein Blaulicht an.

Zahlreiche Einsatzfahrzeuge und ein Hubschrauber der Bundespolizei konnten aus nächster Nähe besichtig werden. Kinder durften Polizisten spielen. Über Lautsprecher ertönten immer wieder die Stimmen der Jungen und Mädchen: "Achtung, Achtung, hier spricht die Polizei." Das Technische Hilfswerk zeigte eine Rettung aus einem simulierten Schacht.

Die Wedeler Polizei präsentierte Harley Davidson in Polizei-Outfit, BMW-Gespann und Polizeikäfer aus den sechziger Jahren. Und das Deutsche Rote Kreuz spendierte Erbensuppe und Würstchen.